Direkt zum Seiteninhalt springen
FORT APACHE (John Ford, USA 1948, 1. & 9.3.) "Ein Schlüsselfilm im Werk John Fords, damit des Kinos: Auftakt zur meisterhaften Kavallerie- Trilogie, eine ambivalente Studie über Führerschaft und Hybris – und eine Paraphrase von Custers letzter Schlacht am Little Big Horn. Mit FORT APACHE versenkt sich Ford endgültig in die singuläre Ästhetik seines Spätwerks, immer weniger dem Erzählen einer Geschichte verpflichtet als dem Erschaffen eines sozialen Kosmos voller moralischer Herausforderungen." (Christoph Huber)
SHE WORE A YELLOW RIBBON (John Ford, USA 1949, 2. & 6.3.) gehört ebenfalls zur Kavallerie- Trilogie und besticht durch die melancholische Stimmung und Bilder in Technicolor. Ein kurz vor seiner Pension stehender Kavallerie-Captain (gespielt von einem meisterlichen John Wayne) übernimmt das letzte Mal das Kommando einer gefährlichen Patrouille in einem von Indianern kontrollierten Gebiet, die zur Attacke bereitstehen. Zudem befinden sich zwei Frauen im Treck, die zusätzliche Unruhe stiften.
WAGONMASTER (Westlich St. Louis, John Ford, USA 1950, 4.3.) war einer von Fords Lieblingsfilmen, eine kleine, klassische Geschichte: eine beschwerliche Reise mit dem Ziel, den Westen zu besiedeln: Zwei Pferdehändler lassen sich dazu überreden, einen Treck Mormonen durch die unwegsame Wildnis zu führen. Als sich ein paar Banditen unter den Siedlern zu verstecken versuchen, kommt es zum Konflikt.
WESTWARD THE WOMEN (Karawane der Frauen, William A. Wellman, USA 1951, 3. & 7.3.) erzählt nach einer Story von Frank Capra von einer Gruppe von 150 Frauen, die von zwei Treckführern nach Kalifornien geführt werden, um dort auf heiratswillige Siedler zu treffen. "Manchmal hat dieser Western etwas von einem Frauengefängnisfilm auf Achse. Selten sind im Hollywood- Kino die Tatkraft, die körperliche Leistung und das Leiden von Frauen so (neo)realistisch gezeigt worden wie in diesem staubigen Schwarzweißfilm." (Hans Schifferle)
Im Kapitel zum Film noir zeigen wir zwei frühe Filme von Nicholas Ray, der später mit Johnny Guitar und Rebel Without A Cause berühmt wurde. Im Studiosystem Hollywoods galt Ray als Rebell, wie seine Protagonisten ein Außenseiter auf der Suche nach einem Platz in der Welt. In seinem in der Depressionszeit angesiedelten Debütfilm THEY LIVE BY NIGHT (USA 1948, 5. & 14.3.) geht es um die Sehnsucht nach dem normalen Leben und die Unmöglichkeit, eine dauernde Bleibe zu finden. Die Liebe eines jungen Paares endet im Kugelhagel der Polizei, nachdem ehemalige Zellenkumpane den Jungen zur Teilnahme an einem Bankraub überredet haben.
ON DANGEROUS GROUND (Nicholas Ray, USA 1951, 8. & 11.3.) beginnt als klassischer Film noir, um sich dann in ein psychologisches Drama um Einsamkeit und Verzweiflung zu entwickeln. Ein Polizist mit gewalttätigen und selbstzerstörerischen Tendenzen wird von seinem Vorgesetzten zur Aufklärung eines Mordes aufs Land geschickt. Dort begegnet er einer blinden jungen Frau, die eine mögliche Erlösung für ihn darstellt.
KISS ME DEADLY (Robert Aldrich, USA 1955, 10. & 16.3.) Der zynische Privatdetektiv Mike Hammer wird in eine Jagd von Los Angeles' Unterwelt auf eine Kiste mit radioaktivem Material hineingezogen, nachdem er den Mord an einer mysteriösen Frau mitverfolgt hat.
Stanley Kubricks frühes MeisterwerkTHE KILLING (USA 1956, 12. & 25.3.) ist ein mit rasantem Tempo inszenierter Krimi, der mit Rückblenden und aus verschiedenen Perspektiven erzählt: eine bunt zusammengewürfelte Gruppe überfällt das Wettbüro einer Pferderennbahn. Ihr minutiös ausgetüftelter Plan scheitert jedoch an einer Kette von Unwägbarkeiten und banalen Zufällen.
Mit THE KILLERS (USA 1946, 13., 14. & 19.3.) inszenierte Robert Siodmak eine Kurzgeschichte von Hemingway mit Burt Lancaster und Ava Gardner in den Hauptrollen. "Mit erregend expressiven Bildern beginnt Siodmak dort, wo Hemingways erregend kühle Short Story endet. Warum lässt sich ein Mann ohne Geste von Flucht oder Abwehr ermorden? Die Antwort vollzieht sich in Rückblenden, die immer kürzer und dichter geraten." (Harry Tomicek)
Dem als Detlef Sierck geborenen Douglas Sirk, der 1937 aus Deutschland emigrierte, gelang in Hollywood eine zweite Karriere. In WRITTEN ON THE WIND und ALL THAT HEAVEN ALLOWS verbindet er inhaltlich und visuell überbordende Melodramen mit einer versteckt formulierten Kritik an konformistischen Gesellschaftsnormen.
WRITTEN ON THE WIND (Douglas Sirk, USA 1956, 18. & 21.3.) Ein Familiengemälde in leuchtenden Farben und vor betont künstlicher Kulisse: Die unheilvolle Familiensituation der reichen Ölfamilie Hedley gerät durch Alkoholismus und Selbstzerstörung aus den Fugen. "In diesem Haus, das Sirk sich hat für die Hedleys bauen lassen, da müssen die Gefühle die seltsamsten Blüten treiben. Das Licht bei Sirk ist immer so unnaturalistisch wie möglich. Schatten, wo keine sein dürften, helfen, Empfindungen plausibel zu machen, die man sich gern fremd halten möchte." (R. W. Fassbinder)
ALL THAT HEAVEN ALLOWS (Douglas Sirk, USA 1955, 17. & 22. & 29.3.) Die verwitwete Carrie (Jane Wyman) lebt so, wie es ihre halbwüchsigen Kinder und die rigide Gesellschaftsordnung ihrer Kleinstadt von ihr erwarten. Mit dem etwas jüngeren Gärtner Ron (Rock Hudson) lernt sie eine Welt frei von sozialen Zwängen und ein mögliches Glück kennen, dem sich ihr Umfeld jedoch entgegenstemmt.
LETTER FROM AN UNKNOWN WOMAN (Max Ophüls, USA 1948, 20. & 24.3.) Max Ophüls inszenierte die Geschichte einer unerfüllten Liebe im Wien der Jahrhundertwende (nach einer Novelle von Stefan Zweig) als ein funkelndes Melodrama. Joan Fontaine verliebt sich in einen charmanten, aber oberflächlichen Konzertpianisten, der sich auf ein kurzes Abenteuer mit ihr einlässt, sie aber Jahre später nicht einmal wiedererkennt.
Zum Schluss zeigen wir drei Filme des britischen Regiegespanns Powell/Pressburger aus den 40er Jahren: Der mitten im 2. Weltkrieg gedrehte THE LIFE AND DEATH OF COLONEL BLIMP (Michael Powell & Emeric Pressburger, GB 1943, 23. & 26.3.) zeichnet die miteinander verbundenen Lebensläufe eines deutschen und eines britischen Offiziers vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart nach.
BLACK NARCISSUS (Michael Powell & Emeric Pressburger, GB 1947, 27. & 31.3.) Fünf anglikanische Ordensschwestern versuchen sich an der Aufgabe, in einer Bergfeste am Rande des Himalaya eine Missionsschule und ein Krankenhaus für die einheimische Bevölkerung einzurichten. Schließlich versagen sie, nicht zuletzt durch den schweren Konflikt, in den sie die Liebe einer der Schwestern zu einem Engländer stürzt.
THE RED SHOES (Michael Powell & Emeric Pressburger, GB 1948, 28. & 30.3.) Hans Christian Andersens Märchen von den roten Schuhen, die den, der sie anzieht, ewig tanzen lassen, ist in eine in unseren Tagen spielende Rahmenhandlung gekleidet, die den Konflikt zwischen Kunst und Leben auf fatalistisch-tragische Weise enden lässt. Ein Meisterwerk des Ballettfilms, das alle filmischen Gestaltungsmöglichkeiten - vorab Kamera, Montage, Farben - bestens ausschöpft.

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)

Arsenal on Location wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds