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Thriller, Psychodrama, Passionsgeschichte und Trauerstudie ist Lee Chang-dongs verstörender Film SECRET SUNSHINE (Miryang, Korea 2007, 6. & 11.8.). Nach dem Tod ihres Mannes zieht Shin-ae mit ihrem Sohn in die Provinz. Als dieser entführt und ermordet wird, schließt sie sich in ihrer Verzweiflung gläubigen, frisch christianisierten Nachbarn an, doch Nächstenliebe ist deren Sache nicht. Auf der Suche nach innerem Frieden werden Shin-aes Zweifel und Wut stärker als ihr Glaube. Die Sonne geht auf: Die lange Anfangssequenz setzt den Rhythmus von STELLET LICHT (Carlos Reygadas, Mexiko/F/NL 2007, 13. & 15.8.). Ruhig, klar und ohne viele Worte erzählt der Film in prächtigen CinemaScope-Bildern eine Dreiecksgeschichte unter mexikanischen Mennoniten. Der Landwirt und Familienvater Johan liebt seine Frau Esther – und auch Marianne. Esther weiß davon. Wegen Familie und Religion hat er Gewissensqualen. Und sie ist zum Sterben unglücklich. Dann geschieht ein ergreifendes Kino-Wunder, inspiriert von C. T. Dreyers Ordet.
Eine Auseinandersetzung mit seiner Vergangenheit als israelischer Soldat im Libanonkrieg 1982 unternimmt der Filmemacher Ari Folman in WALTZ WITH BASHIR (Israel/D/F 2008, 16. & 19.8.) auf ästhetisch eigenwillige Art, nämlich in der wie ein Comic gezeichneten Form eines animierten Dokumentarfilms. Neben die im Rahmen der Suche nach seinen verdrängten traumatischen Erinnerungen an das Massaker von Sabra und Schatila entstandenen Bilder von Gesprächen mit alten Freunden setzt er Bilder von Alpträumen und surreale Sequenzen.
Wie zwei Freunde einander nicht mehr viel zu sagen haben, zeigt mit viel Gespür für Nuancen Kelly Reichardt in OLD JOY (USA 2005, 22. & 31.8.). Zwei Männer um die 35, die früher in einer Wohngemeinschaft lebten, verabreden sich zu einem Ausflug in den Wäldern Oregons. Während der eine sich in einer bürgerlichen Lehrer-Existenz mit schwangerer Frau und Reihenhaus eingerichtet hat, ist der andere Hippie geblieben. Melancholische Momentaufnahme, präzises Zeitbild und das Porträt einer ratlosen Generation.
Zwischen einem ausgiebigen Couscous-Essen zu Beginn, mit sprudelnden Dialogkaskaden und einem nicht enden wollenden Bauchtanz am Ende erzählt Abdellatif Kechiches LA GRAINE ET LE MULET (Couscous mit Fisch, F 2007, 29. & 30.8.) vom Traum des frisch gekündigten maghrebinischen Einwanderers Slimane, ein ausrangiertes Schiff zu einem Restaurant umzubauen, und von seinem hartnäckigen Versuch, sich eine Zukunft zu schaffen.

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