ö-Film, das sind die Produzenten Katrin Schlösser und Frank Löprich. In 20 Jahren produzierten sie mehr als 60 Spiel- und Dokumentarfilme, die auch auf internationalen Festivals mit Nominierungen und Preisen bedacht wurden. Mit einem Filmprogramm im Kino Arsenal gratuliert die Deutsche Kinemathek ö-Film zum 20. Geburtstag. Als ehemalige DEFA-Mitarbeiter engagierten sich Katrin Schlösser und Frank Löprich dafür, dass nach der Wende wichtige Lebenswerke wie die von Jürgen Böttcher und Volker Koepp weiter geführt wurden. Gleichzeitig ermöglichten sie Regisseuren wie Thomas Heise oder Andreas Kleinert, weiterhin Filme realisieren zu können. Entscheidend für eine ö-Filmproduktion ist, ob ein Filmstoff eigenwillig, wahr und authentisch gesellschaftliche Entwicklungen reflektiert. Volker Koepp begibt sich in seinem Dokumentarfilm SAMMELSURIUM – EIN OSTELBISCHER KULTURFILM (D 1992) auf dem Gebiet der ehemaligen DDR auf die Suche und sammelt dort die letzten Erinnerungsstücke aus den Jahren vor dem Mauerfall. Auch Andreas Kleinert nimmt mit seinem Spielfilm WEGE IN DIE NACHT (D 1999) das Leben nach der Wende in den Fokus. Auf präzise Weise porträtiert er das gescheiterte Leben des 55-jährigen Fabrikdirektors Walter. Der Dokumentarfilm BARLUSCHKE (D 1997) von Thomas Heise erzählt davon, wie der Agent Berthold Barluschke in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erst ein Handlanger des Staatssicherheitsdienstes der DDR und dann des Bundesnachrichtendienstes der BRD wurde. In MONTAG KOMMEN DIE FENSTER (Ulrich Köhler, D 2006) zerbricht ein ganz anderes System. Eine junge Mutter verlässt ihre Familie kurz vor Einzug ins neue Heim. Auch in KARGER (Elke Hauck, D 2007) durchlebt ein Stahlarbeiter aus Sachsen privat und beruflich eine Lebenskrise, die gekennzeichnet ist von Verlusten. Seit einiger Zeit sind die ö-Filmproduktionen im Verleih der Deutschen Kinemathek. (Sandra Hollmann) (19.12.)