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Kurzfilmprogramm Nr. 2 (3.1.): Eine Auseinandersetzung mit seinen frühen Arbeiten steht im Mittelpunkt von RITORNO A LISCA BIANCA (Rückkehr nach Lisca Bianca, I 1983). 23 Jahre nach L'AVVENTURA kehrt Antonioni an einige der ehemaligen Drehorte des Films zurück und hält dies in einem Kurzdokumentarfilm fest. Wie ein dokumentarisches Echo auf Motive seiner früheren Arbeiten erscheinen die Aufnahmen des religiösen Festivals Kumbh Mela in Indien, die Antonioni 1989 für INDIA-KUMBHA MELA drehte. Im Wasser stehende Betende werden eins mit der Landschaft, verschwinden in ihr und tauchen wieder auf – es entstehen Bilder größter Abstraktion und Schönheit. NOTO, MANDORLI, VULCANO, STROMBOLI, CARNEVALE (I 1992; Regie und Konzept: Michelangelo und Enrica Antonioni) zeigt spektakuläre Luftaufnahmen der sizilianischen Vulkanlandschaften. Das filmische Porträt der italienischen Hauptstadt ROMA 90 (1990) war Teil einer Serie von Filmen, die anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft in Italien 1990 die einzelnen Spielorte vorstellen sollten. Antonionis vorletzter Film SICILIA (1997) ist eine stumme Meditation über fünf sizilianische Landschaften.
AL DI LÀ DELLE NUVOLE (Jenseits der Wolken, Michelangelo Antonioni, Wim Wenders I/F/D 1995, 3. & 6.1.) Nach einem Schlaganfall 1985 halbseitig gelähmt, dreht Antonioni mithilfe seiner Frau und von Wim Wenders zehn Jahre nach IDENTIFICAZIONE einen auf seinen Kurzgeschichten basierenden Film: Erzählungen über die Liebe, schicksalhafte Begegnungen und die Poesie der Orte und ihrer Stimmungen.
CHINA IS FAR AWAY – ANTONIONI AND CHINA (Liu Haiping, China 2008, 7.1.) Antonionis Dokumentarfilm über China CHUNG KUO (1972) wurde bekanntermaßen unmittelbar nach Fertigstellung 1972 von der chinesischen Regierung verboten, wie alle anderen Filme des italienischen Regisseurs. Erst 2004 kam es zur Aufhebung des Aufführungsverbots und ersten Vorführungen des Dokumentarfilms, die den chinesischen Regisseur Lin Haiping dazu veranlassten, sowohl einzelne Drehorte, ehemalige Mitwirkende des Films als auch Antonioni selbst in Italien aufzusuchen und zu seinen Erfahrungen während seiner Zeit in China zu befragen. Aus diesen Begegnungen ist ein aufschlussreiches Dokument entstanden, das den historischen Kontext von CHUNG KUO ausleuchtet.

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