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In FRENCH CANCAN (Jean Renoir, Ausstattung: Max Douy, F 1954, 3., 6. & 9.8.) ist die Ausstattung integrales Handlungselement. Im Montmarte der Belle Epoque kreiert ein Varieté-Besitzer einen neuen Tanz, den Cancan, um für sein neues Varieté, das Moulin Rouge, zu werben. Ein Wirbel aus Tanz und Technicolor und eine Ode an die Sinneslust.

QUAI DES BRUMES
(Marcel Carné, F 1938, 3. & 4.8.) Ein Deserteur der französischen Armee lernt in der nebligen Hafenstadt Le Havre, wo er sich vor der Polizei versteckt, eine junge Frau kennen. Die beiden verlieben sich. Nur zwei Tage und zwei Nächte bleiben ihnen und ihrer Liebe, bis das Unglück über sie hineinbricht. Gedreht wurde ausschließlich in den von Alexandre Trauner erbauten Dekors, die eine Atmosphäre von stilisiertem Fatalismus ausstrahlen.
Ein Paris, so pariserisch, wie es nur in Hollywood entstehen kann, schuf der Production Designer der MGM-Studios, Cedric Gibbons, für AN AMERICAN IN PARIS (Vincente Minnelli, USA 1951, 5. & 7.8.). Bis auf wenige Totalen komplett im Studio gedreht, lebt die Geschichte um einen amerikanischen Maler, der sich in eine junge Französin verliebt, von der Choreographie Gene Kellys und der Farbdramaturgie Vincente Minnellis.
MÉLO (Alain Resnais, Production Design: Jacques Saulnier, F  1986, 8. &  10.8.) ist eine Dreiecksgeschichte, die tragisch endet, und ein Versuch im Genre des Melodramas. Virtuos gestaltet, reflektiert der Film die Vorlage eines trivialen Boulevard-Bühnenstücks immer mit und thematisiert die Mechanismen des Melodrams und die Illusion des Theaters.

DIE SEHNSUCHT DER VERONIKA VOSS
(Rainer Werner Fassbinder, BRD 1982, 11. & 12.8.) ist der 3. Teil von Fassbinders 50er-Jahre-Trilogie. Rosel Zech verkörpert eine alternde, an Drogen zugrunde gehende Schauspielerin. Die kühlen und eleganten, von Bavarias Chefarchitekten Rolf Zehetbauer erbauten Interieurs imitieren stilistisch das typische Ufa-Melodram.

AGE OF INNOCENCE
(USA 1993, 13. & 14.8.) Martin Scorseses Verfilmung des gleichnamigen Romans von Edith Wharton, der in der New Yorker Upper Class der 1870er Jahre angesiedelt ist. Der Anwalt Newland Archer, standesgemäß verlobt, verliebt sich in eine geschiedene Frau und ist fortan hin- und hergerissen zwischen der Sehnsucht nach der Geliebten und der Verantwortung seiner Familie gegenüber. Der Production Designer Dante Ferretti arbeitete viele Jahre mit Fellini und Pasolini, bevor er mit AGE OF INNOCENCE seinen ersten Film in den USA ausstattete.

THE COOK, THE THIEF, HIS WIFE & HER LOVER
(Peter Greenaway, F / GB 1989, 15. & 16.8.) Die Production Designer Jan Roelfs und Ben van Os, die mit Greenaway fünf gemeinsame Filme gestalteten, setzten in diesem Film um einen gewalttätigen und sadistischen Gangster und den Rachefeldzug seiner Ehefrau auf eine auffällige und klare Farbdramaturgie, in der jeder Raum eine bestimmende Farbe bekommt.

BARBARELLA
(Roger Vadim, Production Design: Mario Garbuglia, F / I 1968, 17. & 18.8.) Vom Präsidenten der Erde wird die Agentin Barbarella (Jane Fonda) auf unbekannte Planeten geschickt, um einen Wissenschaftler am Entwickeln einer Geheimwaffe zu hindern. Unbekümmert werden die so originellen wie billigen Kulissen zur Gestaltung eines bunten, poppigen Science-Fiction-Märchens eingesetzt.

AELITA
(Jakob Protasanow, UdSSR 1924, 19. & 20.8., am Klavier: Eunice Martins) Ein kubistisch-expressionistischer Science-Fiction-Film über eine Mars-Expedition – inklusive einer Liebesgeschichte mit der Herrscherin des Mars', Aelita. Alexandra Exter, die die Kostüme und das Dekor entwarf, erbaute eine anti-illusionistische Welt und Kostüme mit ausdrucksstarken Formen und einer eigenen Architektur.

PLAYTIME
(Jacques Tati, Production Design: Eugène Roman, F / I 1967, 21., 22. & 24.8.) Die schöne neue Welt: ein Flughafengebäude, ein Bürohochhaus, Wohnungen, ein Restaurant – alles aus Glas, Chrom, Stahl und Beton, makellos und sauber. Jacques Tati alias Monsieur Hulot lernt die Tücken des bis ins Absurde geführten technischen Fortschritts und der strengen Gleichförmigkeit in einer labyrinthischen Tour kennen.

CROUCHING TIGER, HIDDEN DRAGON
(Ang Lee, Production Design: Tim Yip, USA 2000, 23. & 25.8.) Im China der Qing-Dynastie spielt dieser Martial-Arts-Film. Der Kampf der Tradition gegen ein modernes Lebensgefühl, der unauflösbare Konflikt zwischen Freiheit und dem Wunsch nach Bindung.

DR. STRANGELOVE OR: HOW I LEARNED TO STOP WORRYING AND LOVE THE BOMB
(Stanley Kubrick, GB 1964, 26. & 30.8.) Der "War Room" mit seinem gigantischen Tisch und der darüber hängenden ringförmigen Lampe gehört zu den charakteristischsten Filmsets überhaupt. Verantwortlich dafür war der Production Designer Ken Adam, der 1921 als Klaus Adam in Berlin geboren wurde und 1934 nach England emigrierte.

Eine Prestige-Großproduktion des Studios MGM war BEN HUR (William Wyler, USA 1959, 27. & 29.8.), mit dem spektakulären Wagenrennen als dramaturgischem Höhepunkt. Der Aufwand übertraf alles bisher Gedrehte an Sprechrollen, Komparsen, Requisiten und Ausstattung und gewann in elf Kategorien den Oscar.

DER MÜDE TOD
(Fritz Lang, D 1921, 28. & 31.8., am Klavier: Eunice Martins) Die Geschichte um den Tod und den Kampf des Menschen gegen sein Schicksal wurde von den drei Stars der expressionistischen Filmarchitektur, Walter Röhrig, Hermann Warm und Robert Herlth gemeinsam ausgestattet, die einen phantastischen Raum mit einer bizarr romantischen Natur schufen.

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