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Eine ganze Reihe von Filmen um Koma, Tiefschlaf oder das Locked-in-Syndrom nehmen auf die Faszinationsgeschichte des Scheintods ebenso Bezug wie auf Bilder der (weiblichen) Ohnmacht, auf die Geschichte von Parallelwelten und Jenseitsreisen oder auf die Logik des Traums. Unsere Filmreihe begleitet das von Prof. Dr. Ulrike Vedder und Alexandra Tacke geleitete Seminar der Humboldt-Universität an insgesamt sieben Abenden im November und Dezember.
ZWEIMAL GELEBT (Max Mack, D 1912, 2.11., am Klavier: Eunice Martins, Einführungsvortrag: Dagmar von Hoff) Beim Spaziergang einer glücklichen Kleinfamilie wird die Tochter beinahe von einem Auto überfahren. Die Mutter erleidet einen Schock und muss in ein Sanatorium eingewiesen werden. Dort verschlechtert sich ihr Zustand bis hin zum – nur scheinbaren – Tod. In der Kapelle, in der sie aufgebahrt ist, wird der Arzt, der schon lange heimlich in sie verliebt ist, Zeuge, wie sie wieder erwacht. Er verschweigt der Familie diese Wendung und gewinnt die Frau, die die Erinnerung an ihr früheres Leben verloren hat, für sich.
PARIS QUI DORT (René Clair, F 1925, 2.11., am Klavier: Eunice Martins) Eine Stadt, die in Tiefschlaf versunken ist: Ganz Paris ist durch den Anschlag eines verrückten Wissenschaftlers ins Koma versetzt worden – bis auf eine Gruppe von Menschen, die auf dem Eiffelturm verschont blieb.
JOHNNY GOT HIS GUN (Johnny zieht in den Krieg, USA 1971, 9.11., Einführungsvortrag: Aris Fioretos) ist Dalton Trumbos Verfilmung seines eigenen, 1939 erschienenen Antikriegsromans. Er handelt vom 21-jährigen Amerikaner Johnny, der sich 1917 für den Kampf im 1. Weltkrieg anwerben lässt. Er überlebt schwer verletzt: All seiner Gliedmaßen und Sinnesorgane beraubt, wird er künstlich ernährt und als medizinisches Experiment von der Außenwelt abgeschottet. Mithilfe einer einfühlsamen Krankenschwester gelingt ihm der Ausbruch aus der völligen Isolation. In einer Montage aus gegenwärtiger Realität, erinnerter Vergangenheit und Träumen findet Trumbo eine visuelle Ebene für das eigentlich nicht Darstellbare.
COMA (USA 1978, 16.11., Einführungsvortrag: Hauke Lehmann) Ein perfekt inszenierter und spannender Thriller des Arztes, Autors und Regisseurs Michael Crichton: Die junge Chirurgin Susan Wheeler arbeitet in einem Krankenhaus in Boston. Als ihre beste Freundin während eines Routineeingriffs ins Koma fällt und nicht mehr daraus erwacht, wird sie misstrauisch. Jedoch teilt niemand ihren Verdacht, dass es sich nicht um einen Zufall handeln kann.
AWAKENINGS (Zeit des Erwachens, Penny Marshall, USA 1990, 23.11., Einführungsvortrag: Erik Porath) Nach dem gleichnamigen Buch des britischen Arztes Oliver Sacks: In den 60er Jahren kommt der Neurologe Malcolm Sayer (Robin Williams) an ein New Yorker Krankenhaus. Dort gibt es eine "Garten" genannte Abteilung, in der Patienten sind, die an der Europäischen Schlafkrankheit (Encephalitis Lethargica) leiden und ihr Leben in einer Art Dämmerschlaf verbringen. Sayer gelingt es mit einem neuen Medikament, sie ins Leben zurückzuholen.
HABLE CON ELLA (Sprich mit ihr, Pedro Almodóvar, Spanien 2002, 30.11., Einführungsvortrag: Manuel Köppen) Ein Film über unerfüllbare Sehnsüchte, Leidenschaft und Einsamkeit: Der Journalist Marco und die Stierkämpferin Lydia kommen sich gerade erst näher, als Lydia von einem Stier angegriffen und schwer verletzt wird. Im gleichen Krankenhaus ist auch die seit vier Jahren im Koma liegende Tänzerin Alicia. Sie wird gepflegt von Benigno, der schon vor ihrem Unfall aus der Ferne in sie verliebt war und ihr nun näher kommen kann als je zuvor.

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