Als wäre ein Schicksalsschlag nicht genug, wird Marieke kurz nach der Trennung von ihrem Freund Opfer eines brutalen Überfalls. Sie schottet sich von der Außenwelt ab, zieht im klirrend kalten Winter in ein renovierungsbedürftiges Haus und versucht trotzig, kein Opfer zu sein. In den langen Szenen, in denen Marieke mit sich und ihrem Gefühlschaos allein im Haus ist, werden die Außenwände zur Grenze ihres Ichs, in dem Unbewusstes und Bewusstes, Erinnerungen, Gedanken und Rache, oder vielleicht auch nur die Fantasie davon, gleichermaßen real sind. Die Kamera, die ihr dabei sehr nah kommt und oft ihre Perspektive einnimmt, und die Tonspur, die Sprache, Geräusche, Musik und Gesang zu einem beeindruckenden Soundtrack verwebt, machen uns zu intimen Zeugen von Mariekes Verdrängung von Gefühlen wie Scham, Hilflosigkeit, Trauer und Schwäche. Sie lässt sich auf eine Beziehung zu ihrem bodenständigen Nachbarn John ein und wird schwanger. Doch ohne es zu merken, verliert Marieke allmählich die Kontrolle über ihr Leben. Premiere von CAN GO THROUGH SKIN (Kan door huit heen, Esther Rots, NL 2009) am 28. Januar in Anwesenheit der Regisseurin. Danach täglich bis 3. Februar im Arsenal.