Sozialkritisches, politisches Kino, das sich mit der Gewalt und Brutalität staatlicher Strukturen auseinandersetzt, hat in Syrien eine lange Tradition. Wie die Filme dieses Programms am 9. Dezember zeigen, führt die junge Generation der syrischen Filmemacher diese Tradition weiter. Von ihrer engagierten Haltung zeugt auch eine kollektive Solidaritätserklärung mit der Protestbewegung. Reem Ghazzis CRACK (2007) erzählt von einem Schneider, der sich nach der Verhaftung seines Sohnes von der Welt zurückzog. Soudade Kaadan folgt in TWO CITIES AND A PRISON (2008) einem Theater-Projekt bei der Arbeit in ländlichen Gebieten und in einem Gefängnis für junge Straftäter. Reem Ali zeichnet in FOAM (2006) das Porträt einer syrischen Familie und ihre Fürsorge für ein geistig behindertes Familienmitglied, während sie die Erfahrungen ihrer politischen Haft verarbeiten. (Charlotte Bank)