Im Januar wird weltweit der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz und den Opfern des Holocaust gedacht. Wir stellen einen Film vor, der in den frühen 90er Jahren für eine Fernsehausstrahlung die Kinotradition für den damals noch selbstverständlichen Programmplatz des großen Dokumentarfilms fortsetzen durfte. Hans-Dieter Grabe schildert in ER NANNTE SICH HOHENSTEIN. AUS DEM TAGEBUCH EINES DEUTSCHEN AMTSKOMMISSARS IM BESETZTEN POLEN 1940–1942 (D 1994) an Hand der Tagebücher, in denen sich der Amtskommissar das Pseudonym "Alexander Hohenstein" gegeben hatte, den vielschichtigen und widersprüchlichen Charakter eines Mitläufers, der, auch wenn er Unrecht erkennt und Mitgefühl für die Opfer entwickelt, doch opportunistisch versagt und dem eigenen Vorteil und Bequemlichkeit nachgibt und somit schuldig wird. (Kerstin Stutterheim)
Veranstaltung von CineGraph Babelsberg, dem Bundesarchiv-Filmarchiv und der Deutschen Kinemathek. (10.1., Einführung: Kerstin Stutterheim)