Hans Richter spielte in der Geschichte des europäischen und später des amerikanischen Avantgardefilms, aber auch in den Kunstbewegungen der 20er Jahre eine zentrale Rolle. Noch vor Beginn des 1. Weltkriegs knüpfte er Kontakte zur expressionistischen Zeitschrift Sturm. Er verteilte am Potsdamer Platz Marinettis "Futuristisches Manifest"; er begeisterte sich für den Kubismus und wurde Mitarbeiter der Zeitschrift Die Aktion. In Zürich stieß er 1917 zur Dada-Bewegung. Ab 1919 arbeitete er mit Viking Eggeling an der Entwicklung von "Rollenbildern", die Entwicklungsformen abstrakter Kompositionen von Linien und Flächen in Bewegung setzten (RHYTHMUS 21). Spätere Filme operieren mit realen Gegenständen und Darstellern: FILMSTUDIE, INFLATION oder VORMITTAGSSPUK, ein Film über die Revolte von Gegenständen gegen ihre Verwendung im Alltag.
Mit Musik von John und Tim Blue. Anschließend Drinks im Roten Foyer. (28.5.)