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A MATTER OF TIME (Nina – Nur eine Frage der Zeit, I/USA 1976, 2., 6. & 16.1.) Ein Zimmermädchen (Liza Minnelli) in einem römischen Hotel wird in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch die Lebenserinnerungen einer Gräfin (Ingrid Bergman) mit der mondänen Welt vertraut und lernt, dass man alles im Leben erreichen kann und dass Star-Karrieren nur Fragen des Willens und der Zeit sind. Vincente Minnellis letzter Film ist, dem Titel entsprechend, ein Film der Debüts und der Abschiede. Es ist die erste und gleichzeitig letzte Zusammenarbeit mit seiner Tochter Liza, zugleich das Leinwanddebüt von Isabella Rossellini an der Seite ihrer Mutter Ingrid Bergman (in deren vorletztem Kinofilm) sowie Charles Boyers letzte Rolle.
AN AMERICAN IN PARIS (USA 1951, 1. & 7.1.) Die Geschichte eines US-Soldaten (Gene Kelly), der nach dem Krieg als Maler in Paris bleibt, zunächst dem Charme der Stadt und später der Liebe einer Französin (Leslie Caron) erliegt, machte Vincente Minnelli und Gene Kelly weltberühmt. Das Production Design von Cedric Gibbons und Preston Ames, George Gershwins Musik, Gene Kellys Choreografie sowie Minnellis Farbdramaturgie und Inszenierung machen den Film zu einem der schönsten Musicals überhaupt.
MADAME BOVARY (USA 1949, 2.1.) Enttäuscht von der Ehe mit einem einfachen Landarzt, stürzt sich Emma Bovary, die von einem leidenschaftlichen Leben träumt, in Liebesabenteuer und verschwenderische Einkäufe. Angesichts des finanziellen Ruins nimmt Emma Arsen. Minnellis Verfilmung von Gustave Flauberts Jahrhundertroman aus dem Jahr 1857 ist das – abgesehen von der viel zitierten Ballszene – wohl am wenigsten beachtete seiner Hauptwerke.
THE COBWEB (Die Verlorenen, USA 1955, 3. & 11.1.) In einer exklusiven psychiatrischen Privatklinik sind die Ärzte und Angestellten nicht immer von den Patienten zu unterscheiden. Ein Bibliotheks-Vorhang lässt die latenten Spannungen aufbrechen und führt zu einem ebenso absurden wie heftigen Streit. Ein weniger bekanntes Melodram mit Starbesetzung (Richard Widmark, Lauren Bacall, Charles Boyer, Lillian Gish) und eine "Außenseiter-Fabel, die sich als Parabel über die Familie und Hollywood, somit als sinistrer Stiefbruder von THE BAD AND THE BEAUTIFUL lesen lässt." (Richard Hartenberger).
GIGI (USA 1958, 4. & 9.1.) Honoré Lachaille (Maurice Chevalier) erzählt und singt die Geschichte von Gigi (Leslie Caron), einem Mädchen, das um die vorletzte Jahrhundertwende in Paris zur Kurtisane erzogen werden soll, aber durch seine Unverdorbenheit den reichen Bewerber zum Heiratsantrag bewegt. Minnellis Verfilmung des Romans von Colette war MGMs letzter großer Musicalerfolg und ist mit neun Oscars bis heute einer der höchstdekorierten Filme.
LUST FOR LIFE (Vincent van Gogh – Ein Leben in Leidenschaft, USA 1956, 5. & 13.1.) Ein Amalgam aus Biopic, Melodram und epischem Film, weitgehend an Originalschauplätzen in Holland, Belgien und Frankreich gedreht. Minnelli orientierte sich an der literarischen Vorlage von Irving Stone und zeichnet die letzten zehn Lebensjahre Vincent van Goghs (Kirk Douglas) nach: die Zeit als Prediger, das Verhältnis zu Bruder Theo, Freundschaft und Bruch mit Paul Gauguin (Anthony Quinn), die Selbsteinweisung in die Nervenheilanstalt. Das eigentliche Thema des Films sind jedoch die Farben. Minnelli führt Farbdramaturgie und -komposition hier zu neuer Meisterschaft. Der allerbunteste Van-Gogh-Film, in leuchtendem Anscocolor.
BRIGADOON (USA 1954, 7. & 10.1.) Zwei Amerikaner verirren sich im schottischen Hochland und geraten in das auf keiner Karte verzeichnete Dorf Brigadoon. Der sagenhafte Ort, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, erhielt 1754 auf Bitten seines Pfarrers von Gott das Privileg, nur alle 100 Jahre für einen Tag aufzutauchen, um so von den Übeln eines ganzen Jahrhunderts verschont zu bleiben. Der Zauber hat jedoch nur solange Bestand, wie zwei elementare Regeln beachtet werden: Kein Bewohner darf den Ort verlassen, und ein Fremder darf nur bleiben, wenn er sich verliebt … Minnelli inszenierte seine Allegorie auf das Kino als märchenhaftes Musical mit fantasievollen Kostümen und Dekors in bunten, strahlenden Farben – choreografiert von Hauptdarsteller Gene Kelly.
THE BAD AND THE BEAUTIFUL (Stadt der Illusionen, USA 1952, 8.1.) Der herausragendste der Filme, die Anfang der 50er Jahre eine Selbstkritik und Selbstbespiegelung Hollywoods unternahmen, erzählt die Geschichte eines ehemals erfolgreichen und mittlerweile bankrotten Filmproduzenten (Kirk Douglas). Bei einem Comeback-Versuch erhofft er sich Unterstützung von einer Schauspielerin (Lana Turner), einem Drehbuchautoren und einem Regisseur, deren Karriere er selbst aufgebaut hat. In einer Reihe von Rückblenden beschreiben diese drei den Weg des Mannes, dem sie ihren Aufstieg verdanken, der aber zugleich die menschlichen Bindungen zwischen ihnen zerstörte.
TWO WEEKS IN ANOTHER TOWN (USA 1962, 8.1.) ist eines der großen Selbstbildnisse Hollywoods und zugleich die Reflexion seines Verfalls. Der frühere Hollywood-Star Jack Andrus (Kirk Douglas) hält sich nach einem Selbstmordversuch in einer Nervenheilanstalt auf, als ihn der Regisseur seiner größten Erfolge Maurice Kruger (Edward G. Robinson) einlädt, zwei Wochen in Rom mit ihm zu drehen. TWO WEEKS ist die Weiterführung des zehn Jahre zuvor entstandenen THE BAD AND THE BEAUTIFUL, den sich Andrus und Kruger als Beispiel ihrer erfolgreichen gemeinsamen Arbeit noch einmal in Cinecittà vorführen lassen.
SOME CAME RUNNING (Verdammt sind sie alle, USA 1958, 12. & 16.1.) Dave Hirsh, ein amerika-nischer Kriegsheimkehrer und gescheiterter Schriftsteller kehrt nach 16 Jahren in seine Heimatstadt Parkland zurück. Als Außenseiter in der Familie seines wohlhabenden Bruders wendet sich Dave dem Spieler Bama und der naiven Ginny zu; seine Liebe zu einer Literaturdozentin bleibt glücklos. "SOME CAME RUNNING genießt einen rätselhaften Ruhm, seit er einmal in einer Liste des Spiegel zum 100. Geburtstag des Kinos zum besten Film aller Zeiten erklärt wurde. Eine Kleinstadt könnte nicht beengender sein als jene, der Frank Sinatra, Dean Martin und Shirley MacLaine nicht zu entfliehen vermögen. Wen würde man weniger als Minnelli einen Realisten nennen, dessen opulent schwüle Farben auch diese MGM-Produktion dominieren? Aber sie sind nur der stilvolle Ausdruck eines inneren Deliriums, das man nicht schonungsloser offenlegen könnte." (Daniel Kothenschulte)
THE BAND WAGON (Vorhang auf!, USA 1953, 15.1.) Die Geschichte eines versuchten, fast misslingenden und schließlich glückenden Comebacks eines Hollywood-Tanzstars (Fred Astaire), inszeniert als ausgelassenes, mitreißendes Musical. "Erzählt wird an der Nebenfront mit Drehbuch, Drama und Schauspiel, vorrangig aber und in leidenschaftlicher Artikulation mit Technicolor, getanztem Gefühl und den schwebenden Übergängen jener Momente, in denen das Wort ge- und der Alltag zerbricht und beide in Wogen aus Verwandlung und Musik umzuschlagen beginnen. Zauber des Genres. Ecstasy in Rhythm." (Harry Tomicek)

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