Andrew Bujalski (*1977) ist ein zentraler Vertreter jener ungewöhnlichen Form des jungen, unabhängigen US-Low-Budget-Kinos, das Mumblecore genannt wird. Sein Debüt FUNNY HA HA (2002) gilt als Gründungsfilm dieses Indie-Subgenres, das sich durch eine beiläufige, undramatische Erzählweise mit losen Enden, die Arbeit mit Laiendarstellern sowie halbimprovisierte, alltägliche Dialoge auszeichnet. Andrew Bujalski wird diesen Monat einen Workshop an der dffb anbieten, und wir freuen uns sehr, ihn – nach der Weltpremiere von BEESWAX beim Forum der Berlinale – vom 24.-27. Januar erneut im Arsenal begrüßen zu dürfen. Er wird seine drei Filme jeweils persönlich vorstellen und mit dem Publikum diskutieren.
Auf Zelluloid, mit minimalem Budget und Protagonisten aus seinem Bekanntenkreis gedreht, geht es in Bujalskis Filmen um Twenty-Somethings, die sich in einem permanenten Übergangszustand eingerichtet haben und sich zwischen Künstlerdasein, Selbstverwirklichung und unterbezahlten (Universitäts-)Jobs an den Gedanken gewöhnen müssen, irgendwann erwachsen zu werden. Sie haben immer Ausflüchte parat, wirken in ihrem Handeln gehemmt, Entscheidungen werden verschoben oder nie gefällt. Gesprochen wird viel, doch statt sich klar auszudrücken wird eher gemurmelt und genuschelt. Dem Idiom und dem Lebensgefühl einer spezifischen Generation kommen Bujalskis Filme sehr nahe.
Am 27. Januar haben wir eine Veranstaltung aus der Reihe REVOLVER LIVE! im Arsenal zu Gast. Der Filmemacher Nicolas Wackerbarth spricht mit Andrew Bujalski unter der Überschrift "Die Unschärfe des Lebens" über dessen ästhetische Strategie und die Beweggründe seiner Arbeit.