Gesundheitsfilme geben Hinweise auf den Wandel von Körperwissen und Körperwahrnehmung und dokumentieren Verhältnisse von Herrschaft und Eigensinn, medizinischer Expertise und Laienbewusstsein. Das Programm zeigt sechs Kurzfilme zur Gesundheitsaufklärung und -erziehung von Hans Cürlis, Milo Harbich, Werner Bergmann und anderen aus den Jahren 1946 bis 1949, die während der alliierten Besatzungszeit in Deutschland produziert wurden. An die semifiktionale Kulturfilm-tradition in Deutschland anknüpfend, waren diese Auftragsarbeiten Ausdruck der sich inmitten von Trümmerlandschaften, Not und Elend reorganisierenden öffentlichen Gesundheitsfürsorge; außerdem sollten sie die wohlwollende Verantwortlichkeit der jeweiligen Besatzungsmacht im Rahmen von Konzepten der "Re-education" bzw. "Re-orientation" unterstreichen. (Ursula von Keitz) Eine Veranstaltung von CineGraph Babelsberg in Kooperation mit dem Bundesarchiv-Filmarchiv und der Deutschen Kinemathek.(8.10.)