Gusztáv Hámos und Katja Pratschke zeigen Fotofilme, die das Gedächtnis und die Zeit erforschen, die uns Kino denken lassen. In LA JETÉE (Chris Marker, F 1962) experimentieren Überlebende eines Atomkriegs mit einem Gefangenen, um in der Zeit zu reisen. Durch die Erinnerung an ein besonders starkes mentales Bild, das Gesicht einer Frau, gelingt es dem Mann, in die Vergangenheit zu reisen und sie zu treffen. In (NOSTALGIA) (Hollis Frampton, USA 1971) beschreibt eine Stimme 13 Fotos. Nach einer Weile verbrennt das jeweils gezeigte Bild und transformiert zu Asche. Kommentar und Bild sind tektonisch verschoben. In FIASKO (Janet Riedel, Katja Pratschke, Gusztáv Hámos, D 2010) kommt der Auschwitzüberlebende Steinig an einen gespenstisch fremden, zugleich merkwürdig vertrauten Ort, erlebt Déjà-vus, gerät in den Strudel eines undurchschaubaren Systems (stalinistisches Ungarn), erzählt in Splitscreen-Fotografien. (Katja Pratschke)(20.3.)