Mein erster Kinobesuch, ca. 1970, an der Hand meiner Großmutter, eine Nachmittagsvorstellung: die für mich unfassbare Grausamkeit von Laurel und Hardy lässt mich nach wenigen Minuten entsetzt wieder ins blendende Sonnenlicht flüchten. Das darauffolgende Fantasia ist mir dann nur noch als unverständliche Farb- und Tonorgie in Erinnerung. Seither begegne ich dem Kino als Zeit und Wahrnehmung strukturierenden Apparat mit Respekt und stelle mir doch manchmal seine Verwandlung in diesen extravaganten, phantastischen, beiläufigen, imaginären, atmosphärischen, chaotischen, fragmentierten, komplexen und ornamentalen Ort vor, der es vielleicht schon mal war oder noch wird. (Martin Ebner) (20.8.)