Direkt zum Seiteninhalt springen
ZUR CHRONIK VON GRIESHUUS (Arthur von Gerlach, D 1923–25, 1. & 10.11., am Klavier: Eunice Martins) ist eine UFA-Großproduktion, in der sich eine mystisch angehauchte Geschichte mit grandiosen Bauten und Sets verbindet. Entstanden nach einer Novelle von Theodor Storm, geht es in der im 17. Jahrhundert angesiedelten Erzählung um die Liebe eines Adeligen zu einer Magd und einen Bruderzwist um das väterliche Erbe.Die Studiobauten entwarfen Robert Herlth und Walter Röhrig, die Außenbauten stammen von dem renommierten Architekten Hans Poelzig. E LA NAVE VA (Fellinis Schiff der Träume, Federico Fellini, I/F 1983, 2. & 4.11.) Eine Gesellschaft von Opernstars und Opernliebhabern hat sich 1914 auf einem Luxusdampfer versammelt, um die Asche einer verstorbenen Sängerin ins Meer zu streuen. Fellinis musikalisch opulente, bildgroteske Vision persifliert Selbstgefälligkeit mit Selbstironie. Der Ausstatter Dante Ferretti schuf eine komplett künstliche Welt, entstanden in den Studios von Cinecittà in Rom. Das Meer ist Requisit, die Schiffe sind Kulisse, der Wellengang getrickst. Das opulent ausstaffierte Schiff entpuppt sich als ein Hafen der Fantasie und gar als Metapher für das Kino selbst. FALLEN ANGELS (Duo luo tian shi, Wong Kar-wai, Hongkong 1995, 3. & 20.11.) In kaleidoskopartig in- und miteinander verflochtenen Geschichten von fünf Einzelgängern in Hongkong, in deren Zentrum ein berufsmüder Profi-Killer steht, entwirft Wong Kar-wai das Bild einer Stadt, in der Kommunikation unmöglich scheint und Trauer die vorherrschende Grundstimmung ist. Mit extremen Weitwinkeln isoliert die Kamera die Figuren in ihrer vergeblichen Suche nach Liebe und Verbundenheit von ihrer Umwelt. Sein Ausstatter William Chang hat (zusammen mit dem Kameramann Christopher Doyle) einen maßgeblichen Einfluss auf den unverwechselbaren Look der Filme Wong Kar-wais. LA VIE EST UN ROMAN (Das Leben ist ein Roman, Alain Resnais, F 1983, 9.11.) Eine wild verspielte, labyrinthisch wuchernde Geschichte, in der Resnais unbekümmert verschiedene Erzähl- und Realitätsebenen zusammentreffen lässt. Schauplatz ist ein Schloss in den Ardennen, das Streben aller Protagonisten ist das nach Glück, Liebe und Fortschritt. Ein reicher Exzentriker will während des 2. Weltkriegs einen neuen, vollkommen harmonischen Menschen erschaffen, in der Gegenwart diskutieren Pädagogen und Künstler in einer Konferenz über die "Erziehung der Vorstellungskraft", während die anwesenden Kinder längst ihre Fantasie einsetzen und eine mittelalterliche Sagenwelt heraufbeschwören. Der Production Designer Jacques Saulnier erschuf eine ganz und gar eigene Welt, die integraler Bestandteil der Erzählung wird.

ALIEN (Director's Cut, Ridley Scott, GB 1979/2003, 26. & 30.11.) Im stilbildend gewordenen Science-Fiction-Horror-Klassiker bemächtigt sich ein fremdartiges Wesen der Besatzung eines Raumschiffs. Nur eine junge Frau (Sigourney Weaver) kann sich gegen das Alien zur Wehr setzen. Meisterhaft spielt Ridley Scott in einer perfekt entwickelten Spannungsdramaturgie mit der Angst vor dem Unbekannten. Die vom Schweizer Künstler H. R. Giger gestaltete düstere und surreale Alptraumwelt mit ihrer Verknüpfung von sexueller Metaphorik und Gewalt ist eine verstörende visuelle Umsetzung des Unheimlichen.

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)

Arsenal on Location wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds