Nina Menkes nimmt eine solitäre Position im unabhängigen US-Kino ein. Ihre eindringlichen Filme bestechen mit hypnotischen Bildern, die eine eigenwillige Form für Gemütszustände und Unbewußtes finden. Wir freuen uns sehr, sie – nach der Werkschau im Jahr 2008 – zur Deutschlandpremiere ihres aktuellen Films am 19.10. erneut im Arsenal begrüßen zu dürfen. In HITPARKUT (Dissolution, Israel 2010) steht erstmals bei Menkes ein männlicher Protagonist im Zentrum. Als jüdischer Israeli lebt er in einer schäbigen Wohnung im arabischen Teil von Tel Aviv. Er scheint in einem Kreislauf aus Aggression und Lethargie gefangen. Seine einsamen nächtlichen Ausflüge enden in halbleeren Bars. Beim Fleischer feilscht er um den Preis und schleift danach das Messer zum Takt eines Metronoms. Der Mord, den er begeht, bleibt beiläufig. Inspiriert von Dostojewskis "Verbrechen und Strafe", entsteht aus nur lose verbundenen Szenen ein düsteres Drama in strahlendem Schwarzweiß.