Im Rahmen des Symposiums "An den Grenzen – Werner Herzog" zeigen wir vom 21.-24. Oktober eine Auswahl von Herzogs neueren Dokumentarfilmen, die bisher nicht regulär in deutschen Kinos liefen.
Werner Herzog ist einer der wichtigsten Autorenfilmer der letzten Jahrzehnte. Konsequent wie kaum ein anderer verfolgt er seine singuläre Vision von Film und die Suche nach dem, was er selbst "ekstatische Wahrheit" nennt – ohne sich um Regeln und Grenzen des konventionellen Kinos oder um den politischen Zeitgeist zu kümmern. Dennoch, oder gerade deswegen, ist Herzog im Ausland ein Superstar, während er in Deutschland lange auf seine frühen Spielfilme und die Zusammenarbeit mit Klaus Kinski reduziert wurde. Dies scheint sich langsam zu ändern: In den letzten Jahren sind wieder einige seiner Filme in deutschen Kinos gelaufen, auch aktuelle Publikationen belegen, dass er wieder stärker ins Licht der Öffentlichkeit gerückt ist (z.B. Chris Wahl, Hg.: Lektionen in Herzog, 2011; Moritz Holfelder: Werner Herzog. Die Biografie, 2012).
Gemeinsam mit dem Einstein Forum, Potsdam richtet die Deutsche Kinemathek am 26. Oktober 2012 ein Symposium aus, das den Blick auf Herzogs aktuelles Œuvre richtet. Sein innovativer Umgang mit fiktionalen und dokumentarischen Erzählformen, mit Wissenschaft und Mythos ist ebenso Thema wie seine Selbstdarstellung als bajuwarischer Rebell und sein subtiler Humor. Die Inszenierung von Tieren in seinen Filmen wird ebenso betrachtet wie die Rezeption seines Werks aus medienkünstlerischer Perspektive. Mit Valérie Carré (Straßburg), Paul Cronin (New York), Christoph Hochhäusler (Berlin), Daniel Kothenschulte (Köln), Sabine Nessel (Berlin) und Chris Wahl (Potsdam)