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Zum wiederholten Mal präsentiert Forum Expanded eine Arbeit von Isabella Rossellini, die wie kaum eine andere das Spannungsfeld zwischen großem Kino und künstlerischem Eigensinn verkörpert. MAMMAS ist die Fortsetzung ihrer Green Pornos aus dem Jahre 2008. Wieder schlüpft sie in Tierrollen – diesmal, um Mutterinstinkte zu erforschen und zu hinterfragen. Ein Schwerpunkt des Programms liegt auf dem Werk des 1980 verstorbenen brasilianischen Künstlers Hélio Oiticica. Oiticica ist vor allem für seine interaktiven Objekte und partizipativen Installationen und Environments bekannt, die er in den 60er Jahren produzierte. Doch er schuf auch ein filmisches und film-affines Werk und kam in seiner Zeit in New York in den 70er Jahren mit der US-amerikanischen Underground-Filmszene in Kontakt. Neben den sogenannten "Quasi-Cinema"-Installationen aus der Serie "Block-Experiments in Cosmococa – program in progress", die im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart und im Liquidrom gezeigt werden, wird im Forum der Dokumentarfilm HELIO OITICICA von Cesar Oiticica Filho präsentiert. Der Co-Kurator Max Jorge Hinderer Cruz zeigt im Rahmen einer Podiumsdiskussion eine Auswahl historischer Super8-Filme von und mit Oiticica. Zum Abschluss lädt die Installation im Liquidrom, die nur an einem Abend zu sehen sein wird, das Publikum ein, im wahrsten Sinne des Wortes baden zu gehen, um Bilder und Musik vom Pool aus zu erleben. Richard Foreman, Gründer des legendären New Yorker Ontological-Hysteric Theater, kehrt mit seinem Film ONCE EVERY DAY nach über 30 Jahren zum ersten Mal auf die Leinwand zurück. Die aus Wiederholungsschleifen, Ellipsen und Fragmenten montierte Arbeit ist eine kongeniale filmische Umsetzung seiner einzigartigen Herangehensweise ans Theater und feiert im HAU Hebbel am Ufer ihre Europapremiere. Mit ihm diskutiert eine Zeitgenossin der 70er Jahre: Babette Mangolte, die selbst mit ihrer neuen Arbeit EDWARD KRASINSKI'S STUDIO vertreten ist. Unser diesjähriger Ausstellungsort für die Gruppenausstellung ist ungewöhnlich: Das Silent Green Kulturquartier im ehemaligen Krematorium Wedding. Teil der Ausstellung "Waves vs. Particles" sind zwei der drei Installationen von Lucien Castaing-Taylor und Véréna Paravel, die ein Jahr mit Hochseefischern aus New England auf dem Meer verbrachten. Nun bringen sie das Material ihres Dokumentarfilms "Leviathan" in neue Formen. In ihren Videoinstallationen evozieren sie einen unsentimentalen Blick auf die Beziehung des Menschen mit dem Wasser. Ebenfalls vertreten ist eine Arbeit von Joshua Bonnetta, die den akustischen Wellen zwischen den Kontinenten auf beiden Seiten des Atlantiks lauscht. Installationen von Angela Melitopoulos und Maurizio Lazzarato sowie von Nina Fischer und Maroan el Sani setzen sich mit den gesellschaftlichen und psychischen Dimensionen der Katastrophe in Fukushima auseinander, Wendelien van Oldenborgh widmet sich Fragen der Kolonialgeschichte und des Postkolonialismus, und James T. Hong führt vor, wie nationale Entschuldigungen in der Geste erstarren. Anhand von Fotos aus der Inuitgemeinde Baker Lake, einem Film, Tonaufnahmen, drei Puppenhäusern und mündlichen Überlieferungen evoziert eine Installation von Marie-Hélène Cousineau im Marshall McLuhan Salon der Botschaft von Kanada Geschichte und Landschaft des Nordens. Basma Alsharif stellt in der Black Box des Arsenal den Gaza-Streifen als Mikrokosmos dar, der für das Scheitern der Zivilisation steht.

Neben KALTE PROBE, einem neuen Film von Constanze Ruhm und Christine Lang, in dem alte Filmfiguren in der Nachwelt weiter leben, freuen wir uns auf Europa- und Weltpremieren von Basma Alsharif, Sandy Amerio, Joshua Bonnetta, Marie Bouts / Till Roeskens, Lonnie van Brummelen / Siebren de Haan, Filipa César, Ali Cherri, Paul Geday, Malak Helmy, Philip Hoffman, James T. Hong, Daniel Kötter, Armando Lulaj, Pilar Alvarez, Isabelle Prim, Lucy Raven, James Richards, Ginan Seidl / Clara Wieck, Lior Shamriz, Shelly Silver, J. P. Sniadecki/Huang Xiang/Xu Ruotao, Björn Speidel, Ana Vujanovic / Marta Popivoda und Florian Zeyfang / Alex Schmoeger / Lisa Schmidt-Colinet. Das Foyer des Kinos Arsenal im Filmhaus am Potsdamer Platz wird von den Prinzessinnengärten bereits zum dritten Mal in einen urbanen Garten verwandelt. Das Kreuzberger Kollektiv b_books ist wie immer mit einem Bücherstand vertreten. Stefanie Schulte Strathaus (Leitung), Anselm Franke, Nanna Heidenreich, Bettina Steinbrügge und Ulrich Ziemons.

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Arsenal on Location wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds