Der brasilianische Filmemacher Felipe Bragança (*1980) ist zurzeit Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Seine gemeinsam mit Marina Meliande realisierten Filme hinterfragen die klassisch-realistischen Traditionen des brasilianischen Kinos, indem sie mit einer Kombination aus Realem und Fantastischem arbeiten. Meist stehen Jugendliche im Zentrum. In A FUGA DA MULHER GORILA (The Escape of the Monkey Woman, Brasilien 2009), einem "Musical-Roadmovie", sind zwei Schwestern in einem Kleinbus in der Umgebung von Rio de Janeiro unterwegs. Singend erzählen sie von Glück und Leid, ihren Wünschen und Zweifeln. Wirklichkeit und Imagination vermischen sich in A ALEGRIA (The Joy, Brasilien 2010), als der Cousin der 16-jährigen Luiza nach einem Schusswechsel spurlos verschwindet, um dann als Geist in ihrer Wohnung aufzutauchen. Der Film ist Utopie, Märchen und Alltagsbeobachtung zugleich. (bik) (4. & 5.11.)