ZORNS LEMMA (USA 1970) "Die Filme von Hollis Frampton (1936–1984) sind verdinglichte Bewusstwerdungsprozesse, die – oft unter Verwendung mathematischer Ordnungssysteme – einem spielend die kompliziertesten Gedanken eingeben über die Verhältnisse von Wörtern und Bildern, über die Bande zwischen Wahrnehmung und Sprache. ZORNS LEMMA exemplifiziert den Übergang vom alphabet-gelenkten Denken zum kinematischen, indem ein Alphabet aus 24 Bildern sich nach und nach an die Stelle der alten Letternreihe setzt, wobei ein jeder Bildbuchstabe eine Sekunde lang steht, das heißt, bei der heutigen Vorführgeschwindigkeit sich 24 mal wiederholt. Der Film ist, was Frampton über die "Hundert Ansichten des Hokusai"sagt, ein großartiges Inventar der Geisteswege zum Wissen über die Augen." (Frieda Grafe) Aus: "Geraffte Zeit".(18.3., präsentiert von Bärbel Freund)