Direkt zum Seiteninhalt springen
ZELIG (Woody Allen, USA 1983, 1. & 4.5.) Wochenschauen, Interviews, Voice-over – in seinem Mockumentary bedient sich Allen der klassischen Bestandteile des Dokumentarfilms, um die fiktive Geschichte von Leonard Zelig (W. Allen) zu erzählen: einem Mann, der sich in Physiognomie, Verhalten, Denken und Sprache seiner Umgebung vollständig anzupassen im Stande war. Das Blue-Screen-Verfahren liefert die bildtechnische Voraussetzung, um Allens Alter Ego Zelig nahtlos in Wochenschau-Aufnahmen des damaligen Zeitgeschehens einzufügen. LA SCIENCE DES REVES (Science of Sleep – Anleitung zum Träumen, Michel Gondry, F 2006, 1. & 25.5.) Schein und Sein, Fantasie – in Form einer grandios-gebastelten, kunstvoll-animierten Pappmachéwelt – und die Realität seines Lebens in Paris geraten Stéphane (Gael García Bernal) heillos durcheinander, als er versucht, seine Namensvetterin Stéphanie (Charlotte Gainsbourg) auf sich aufmerksam zu machen. GEHEIMNISSE EINER SEELE (G. W. Pabst, D 1926, 2. & 22.5., am Klavier: Eunice Martins) Als Lehrfilm zur Veranschaulichung der psychoanalytischen Therapie geplant, ist der Film vor allem für seine wahnwitzige Traumsequenz berühmt, in der der Chemiker Fellmann versucht, seine Ehefrau zu erstechen. VORMITTAGSSPUK (Hans Richter, D 1928) Objekte machen sich selbständig und rebellieren gegen den Menschen und die alltägliche Routine. Als die Uhr zwölf schlägt, kehren sie wieder an ihren Platz zurück. STILL LIFE(Jia Zhang-ke, China/HK 2006, 3. & 17.5.) Eine geheimnisvoll illuminierte Brücke und ein Ufo, das in den nächtlichen Himmel aufsteigt, sind zwei Visual Effects, die in Jias dokumentarisch anmutendem Porträt einer kurz vor der Flutung stehenden Kleinstadt am Ufer des Jangtze-Flusses fast wie Fremdkörper herausstechen. Es sind eindrucksvolle Marker einer unglaublichen, geradezu surrealen, staatlich verordneten Destruktion. LOLA RENNT (Tom Tykwer, D 1999, 5. & 19.5.) Die komplexe Titelsequenz vereint nicht nur zahlreiche Visual-Effect-Verfahren – klassische Einzelbildaufnahmen, digital verlängerte Zooms, Compositings bis hin zu 3-D-Animationstechniken –, sondern antizipiert vor allem das Tempo des Films. Die rasende Vertikalbewegung am Anfang geht in das zeitraffende Leitmotiv einer Horizontalbewegung über: Lola rennt! JASON AND THE ARGONAUTS (Don Chaffey, USA/GB 1963, 7. & 14.5.) Monumentalfilm, der durch Ray Harryhausens Stop-Motion-Szenen in die Special-Effects-Filmgeschichte eingegangen ist. In Chaffeys freier Interpretation der Argonautensage begibt sich Jason auf die Suche nach dem Goldenen Vlies. Seine Reise versucht sein Onkel Pelias mit allen Mitteln zu erschweren. Unterstützung erhält er von verschiedenen mythischen Wesen und Dämonen: allesamt aufwendig von Harryhausen selbst gestaltet und animiert. EOLOMEA (Herrmann Zschoche, DDR/UdSSR/Bulgarien 1972, 9. & 21.5.) Laut Kurt Marks, dem Leiter der Abteilung Tricktechnik der DEFA, spielte Stanley Kubricks "2001 – A Space Odyssey" (1968) für die Entwicklung der Special Effects bei der DEFA eine besondere Rolle. Der Einfluss auf die "Optischen Spezialeffekte", die Marks für EOLOMEA entwickelte, zeigt sich bei den Tricksequenzen im All, durch das sich acht Raumschiffe bewegen, die sich ohne Erlaubnis von der Raumstation entfernt und Kurs auf ein unerforschtes Lichtsignal genommen haben. Jenseits von 70er-Jahre-Design, Raumschiffen und fremden Planeten fokussiert Zschoche den inneren Kosmos der Protagonisten, ihr Ringen um persönliche Freiheit und die Erfüllung ihrer Träume. KING KONG (Merian C. Cooper, Ernest B. Schoedsack, USA 1933, 10. & 16.5.) Monster-Märchen und Film im Film: Bei Dreharbeiten auf einer Südsee-Insel wird der Riesenaffe King Kong entdeckt und nach New York verfrachtet, um dort als Teil einer Broadway-Show vermarktet zu werden. Als sich King Kong losreißt, löst er eine Massenpanik aus. Die Macher von KING KONG experimentierten nicht nur mit den Möglichkeiten des frühen Tonfilms, sondern auch mit Stop-Motion-Verfahren, Trickbühnen und Malereien auf Spezialglas. E.T. (Steven Spielberg, USA 1982, 11. & 13.5.) "Wir bemühten uns bei den Special Effects um Realitätsnähe. Die Fantasie war nur die Grundidee. Ich habe mich angestrengt, um den fantastischen Bildern die Realität der Vororte und Städte gegenüberzustellen." (S. Spielberg) In besagten Vorort verschlägt es E.T., den vielleicht berühmtesten auf der Erde gestrandeten Außerirdischen. Dort helfen ihm eine Gruppe von Kindern, wieder "nach Hause" zu kommen. Im Zuge des Re-Release 2002 wurden die Anfang der 80er-Jahre verwendeten Special Effects digital auf den neuesten Stand gebracht. THINGS TO COME (William Cameron Menzies, GB 1936, 12. & 29.5.) H.G. Wells' Utopie vom -Untergang der fiktiven Stadt Everytown ist aufgrund seiner futuristischen Dekors, seiner vi-suellen Elemente und der unter der Mitarbeit
von László Moholy-Nagy entstandenen Spezialeffekte längst zu einem Klassiker des frühen Science-Fiction-Films geworden. WO HU ZANG LONG (Crouching Tiger, Hidden Dragon, Ang Lee, USA/China 2000, 18. & 20.5.) Abenteuerfilm, Martial-Arts-Epos, Liebesgeschichte: Der Raub seines Schwerts lässt einen alternden Kämpfer, seine heimliche Liebe, eine ungestüme Kriegerin, eine maskierte Diebin und einen Wüstenbanditen in entfesselten Choreografien (konzipiert von Martial-Arts-Regisseur Yuen Wo-ping) aufeinandertreffen. Die vielzitierte Leichtigkeit und Schwerelosigkeit der rasanten Kampfszenen gehen auf CGIs, Körpereinsatz und die safety wires (Zug- und Haltedrähte) zurück, die die Schauspieler die Gesetze der Erdanziehungskraft überwinden halfen. Special und Visual Effects im Dienste einer grandiosen Liebeserklärung und Neudefinition des Kung-Fu-Kinos Hongkongs. METROPOLIS (Fritz Lang, D 1926, 28. & 31.5.) Versklavte Arbeiter in der lichtlosen Unterstadt und eine sich in Luxus ergehende Gesellschaft in der Oberstadt bilden die Gegenpole in Langs früher Science-Fiction. Die Visualisierung der utopisch-gigantischen Maschinenstadt gelang mithilfe eines von Eugen Schüfftan entwickelten Verfahrens, bei dem Modelle der Wolkenkratzer, Flugzeuge und Straßenkonstruktionen in Realszenen eingespiegelt wurden. Die ausgeklügelten Special Effects trugen zum überwältigenden Produktionsaufwand bei: 17-monatige Drehzeit, 1,3 Millionen belichtete Filmmeter, 36.000 Komparsen und ein Gesamtbudget von sechs Millionen Mark. KEATON’S COPS (USA 1991, 30.5.), DISORIENT EXPRESS (USA 1995, 30.5.), LET THERE BE WHISTLEBLOWERS (USA 2005, 30.5.), OPENING THE 19TH CENTURY: 1896 (USA 1990, 3-D, 30.5.) Die Auseinandersetzung mit den Mechanismen des bewegten Bildes sowie die Untersuchung von Seh- und Kinoerfahrung stehen im Mittelpunkt der filmischen Arbeiten des amerikanischen Experimentalfilmregisseurs Ken Jacobs. Zahlreiche seiner Filme entstanden an der optischen Bank, seit einigen Jahren hat er sich den digitalen Bildbearbeitungsmöglichkeiten zugewandt.

Gefördert durch:

  • Logo des BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien)

Arsenal on Location wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds