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Skurrile Experimentierfreude, der Hang zu Dokumentarischem, kleine, klug pointierte Alltagsgeschichten mit meist jungen Laien, eine humorvolle Leichtigkeit und trotz allem immer sein Blick als Ostler, der - ob seiner Biografie - doch stets der eines Außenseiters blieb, machen die besondere Mischung und Qualität von Marran Gosovs Filmen aus. Seine Kurzfilme sind eng an ihn selbst und seine unmittelbare Umgebung gebunden. Sei es, daß mit Freunden in der eigenen Wohnung (SABINE 18) gedreht wurde oder vor der Haustüre in Schwabing. Oft spielt er selber mit (DAS DENKMAL, KINO), oder taucht zumindest à la Hitchcock kurz auf (DER ALTE). Die Schauspieler, besser Darsteller seiner Filme fand er auf der Straße oder in Kneipen: Mädchen wurden entdeckt, wie Margit Haberlandt (KINO) und Veruschka Mehring (SABINE 18). So auch Dieter "Gustl" Augustin (PFEIFFER, DER LANGE MARSCH), der später auch in seinen Langfilmen wirkte. - Es war das Schwabinger Lebensgefühl: Film-Bohème pur! Später wurden die Filme sozialkritischer (NACH LANGEN JAHREN EIN WIEDERSEHN MIT MEINEM BRUDER AUS BULGARIEN WÄHREND EINER KURZEN ZWISCHEN-LANDUNG IN MÜNCHEN) und als eine Art selbstreflektierendes Vermächtnis als Filmemacher kann sein letzter Kurzfilm SPIELEN IN DEUTSCHLAND gelten.  Man kann Marran Gosov getrost der sogenannten "Münchner Gruppe" zurechnen, die sich lose um Klaus Lemke, Werner Enke, May Spils, Roger Fritz, Eckhardt Schmidt, Rudolf Thome, Max Zihlmann und Martin Müller gebildet hatte. - Sie saßen in den gleichen Kneipen,  liebten das Kino und machten Filme: es war die deutsche "Nouvelle Vague"! (Bernhard Marsch) (25.7.)

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