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DEAD MAN (Jim Jarmusch, USA/D/Japan 1995, 1. & 12.9.) William Blake (Johnny Depp) reist in feinem Zwirn gewandet aus Cleveland in ein Western-Kaff, wo er eine Stelle als Buchhalter antreten soll. Ahnungslos darüber, was mit ihm geschieht, wird er in eine Schießerei verwickelt und bekommt eine Kugel in den Bauch. Mit einem Indianer, der in England gelebt hat und ihn für den Dichter William Blake hält, zieht er sich zurück in die Wälder – eine einzigartige, halluzinatorische Reise zurück zu den Ursprüngen, kongenial begleitet von der Musik Neil Youngs.
RAN (Japan/Frankreich 1985, 4. & 10.9.) Zehn Jahre arbeitete Kurosawa an seiner im Japan des 16. Jahrhunderts angesiedelten Vision der Apokalypse, in der sich Motive aus Shakespeares King Lear ebenso finden wie Figuren aus anderen Filmen Kurosawas, geschichtliches Material oder mythische Grundkonstellationen. Der greise Fürst Hidetora setzt seinen ältesten Sohn als Nachfolger ein, was einen erbarmungslosen Kampf innerhalb der Familie auslöst. Für seine Filmmusik wurde der Komponist Toru Takemitsu mit dem Japanese Academy Award ausgezeichnet. THE GRADUATE (Die Reifeprüfung, Mike Nichols, USA 1967, 2., 4. & 6.9.) Dem 20-jährigen Ben (Dustin Hoffman) fehlt nach glänzendem Collegeabschluss der Antrieb, sich auf die für ihn vorhergesehene Karriere als Geschäftsmann vorzubereiten. Er lässt sich auf ein Verhältnis mit der verheirateten elterlichen Freundin Mrs. Robinson (Anne Bancroft) ein, deren Tochter ihm wiederum von seinen Eltern als gute Partie nahegelegt wird. Mike Nichols' oscarprämierter Film verdankt einen Teil seiner großen Popularität nicht zuletzt dem Soundtrack von Simon & Garfunkel und der damals neuartigen Verwendung von Popmusik als Mittel, um die Stimmung einer Szene zu transportieren. THE HARDER THEY COME (Perry Henzell, Jamaica 1973,3. & 5.9.) Jimmy Cliff spielt Ivanhoe Martin, einen jungen Jamaikaner vom Land, der auf der Suche nach Arbeit in die Slums der Hauptstadt Kingston kommt. Nachdem er als Fahrradreparateur und Musiker abgezogen wird, gelangt er als Marihuana-Dealer und Copkiller kurzzeitig doch noch zu Geld und Ruhm. Der Soundtrack von Jimmy Cliff, Desmond Dekker, den Maytals, Melodians u.a. verhalf dem Reggae zum internationalen Durchbruch und wurde geschätzte sieben Millionen Mal verkauft. LADIES AND GENTLEMEN: THE ROLLING STONES (Rollin Binzer, USA 1973,3., 13. & 29.9.) präsentiert die Rolling Stones auf dem Höhepunkt ihres Schaffens bei ihrer US-Tour 1972 und ist die vielleicht beste Aufnahme der Band in Bild und Ton. Der bei vier Konzerten in Fort Worth und Houston, Texas mitgeschnittene Film zeigt die Stones auf der Bühne, sonst nichts – keine Backstage-Aufnahmen, keine Interviews. Die Setlist umfasst, abgesehen vom Chuck-Berry-Cover "Bye Bye Johnny", ausschließlich Songs aus den Jahren 1968–72. CHRONIK DER ANNA MAGDALENA BACH (Danièle Huillet, Jean-Marie Straub, BRD / I 1968, 7. & 11.9.) zeigt Musik als tägliche Arbeit und Anstrengung, die man gegen Widerstände aller Art verteidigen muss. Basierend auf dem (fiktiven) Tagebuch von Bachs zweiter Frau Anna Magdalena, steht im Mittelpunkt die Geschichte einer Ehe unter den Bedingungen der Arbeit. "Ausgangspunkt für unsere CHRONIK war die Idee, einen Film zu versuchen, in dem man nicht Musik als Begleitung, auch nicht als Kommentar, sondern als ästhetische Materie benutzt. Ein Reiz des Films wird darin bestehen, dass wir Leute musizierend zeigen, Leute zeigen, die wirklich vor der Kamera eine Arbeit leisten." (Jean-Marie Straub) SHADOWS (John Cassavetes, USA 1959, 9. & 14.9.) Das Künstlermelodram um Hautfarbe, Diskriminierung und Jazz-Avantgarde (Shafi Hadi und Charles Mingus) kreist um drei Geschwister einer schwarzen Familie in New York, deren Berufs- bzw. Liebesleben sich an einem Wendepunkt befindet. Originalschauplätze, Improvisation, Spontaneität durchziehen diese Jam-Session für Regisseur, Darsteller und Kamera. ICH BEI TAG UND DU BEI NACHT (Ludwig Berger, D 1932, 15. & 23.9.) zählt zu den Höhepunkten der Tonfilmoperette. Ohne sich zu kennen, bewohnen der Nachtkellner Hans und die Maniküre Grete dasselbe Zimmer einer geschäftstüchtigen Vermieterin – er bei Tag und sie bei Nacht. "In dieser Situationskomödie um ein armes Liebespaar, das schichtweise im gleichen Bett schläft, ironisiert Berger den pompösen Ausstattungsstil der Ufa. Er konfrontiert die bescheidene Illusion – die beiden Liebenden halten sich gegenseitig für reich – mit dem großen Betrug. Während im Film luxuriöser Ufa-Glamour gezeigt wird und die Comedian Harmonists das schöne Kino besingen, fährt Bergers Kamera über Brandmauern und präsentiert schäbiges Hinterhofmilieu." (Hans C. Blumenberg) NE CHANGE RIEN (Pedro Costa, Portugal/F 2009, 17. & 26.9.), gedreht in kontrastreichem Schwarzweiß, ist eine minimalistische Filmstudie, die aus Pedro Costas Freundschaft zu der Schauspielerin und Sängerin Jeanne Balibar entstanden ist. Der Film verfolgt Balibar von den Proben bis zur Aufnahme, von Rockkonzerten bis zu Gesangsstunden lyrischer Musik, vom Dachboden in Sainte-Marie-aux-Mines bis zur Bühne in einem Café in Tokio, von "Johnny Guitar" bis zu Jacques Offenbachs "La Périchole". SONG / SCHMUTZIGES GELD (Richard Eichberg, D/GB 1928, 24. & 30.9., am Klavier: Eunice Martins) Im Hafenviertel von Singapur rettet Jack (Heinrich George) das arme Malayenmädchen Song (Anna May Wong) vor einer Bande zudringlicher Matrosen. Sie dankt Jack mit ihrer Liebe und tritt zusammen mit ihm im Tingeltangel des Hafens auf, er als Messerwerfer, sie als Tänzerin. Doch Jack liebt immer noch seine frühere Geliebte Gloria, für die er sich am Überfall auf einen Geldtransport beteiligt. Das Verhängnis nimmt seinen Lauf. (hjf)

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