In Pier Paolo Pasolinis APPUNTI PER UN'ORESTIADE AFRICANA (I 1969, 1.10.) mischt sich das dramaturgische Begehren des Autors mit einem ungebrochen kolonialen Blick auf Realitäten in Tansania, Uganda und Äthiopien. Die Struktur des "Notizenfilms" lädt aber dazu ein, Pasolinis Vision von einem Film über das nachkoloniale Afrika in eine produktive Triangulierung zu verwickeln. Das tut Sandra Schäfer in ihrer Videoarbeit NOTES ON PASOLINI'S FORM OF A CITY (D 2013, 3.10.), in der sie Pasolinis Projektionen vor dem Hintergrund seiner Kritik an der Moderne untersucht. Mit Haile Gerimas radikaler Gesellschaftssatire MIRT SOST SHI AMIT (1975, 3.10.), gedreht in Äthiopien während des Endes der Herrschaft Haile Selassies, entsteht an zwei Abenden eine Konstellation unterschiedlicher Erzählungen, die durch geteilte geografische und ideologische Referenzen aufeinander Bezug nehmen. (mhg, th)