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Das Festival eröffnet mit L'ŒIL DU CYCLONE, der Berlin-Premiere des aktuellen Films von Sekou Traoré (Burkina Faso/Frankreich 2015, 10.11., in Anwesenheit des Regisseurs & 15.11.). In bestechenden Bildern erzählt das auf einem Theaterstück basierende Kammerspiel von einer idealistischen Anwältin (Mouna N'Diaye), die die Verteidigung eines mutmaßlichen Rebellenführers (Fargass Assandé) übernimmt. Thematisiert wird der alltägliche Wahnsinn, der auch die Region der großen Seen nicht zur Ruhe kommen lässt: Tauschgeschäfte von Diamanten gegen Waffen, der Einsatz von Kindersoldaten gegen die schutzlose Zivilbevölkerung, die Verstrickung von Regierungsvertretern in schmutzige Deals mit Warlords. Die Hauptdarsteller des Films wurden beim diesjährigen FESPACO mit Darstellerpreisen ausgezeichnet. In CONGO IN FOUR ACTS (DR Kongo/Südafrika 2010, 11.11.) zeichnen drei junge kongolesische Filmemacher ein komplexes Bild ihres Heimatlandes. Dieudo Hamadi und Divita Wa Lusala verfolgen in ZERO TOLERANCE eine Gruppe Jugendlicher, die nach einem Angriff auf eine Frau verhaftet und den Behörden ausgeliefert wird. In LADIES IN WAITINGerzählt Hamadi von jungen Müttern, die für ihre Freiheit kämpfen müssen. InSYMPHONY KINSHASAknöpft sichKiripi Katembo Siku die marode Infrastruktur der kongolesischen Hauptstadt vor. In AFTER THE MINE beschäftigt er sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit den Folgen des Geschäftes mit den Bodenschätzen für die Gesellschaft des Landes. 100 DAYS (Nick Hughes, Ruanda/GB 2001, 11.11.) ist der erste ruandisch produzierte Spielfilm, der sich mit dem Völkermord an den Tutsi im Jahre 1994 auseinandersetzt. Die junge Josette verliert ihren Bruder bei den Massakern und versteckt sich in einer Kirche, die angeblich von UN-Soldaten beschützt wird. Dabei ist sie auf den Schutz des lokalen Priesters angewiesen, der jedoch einen hohen Preis verlangt. Der Produzent des Films und Leiter des Kwetu Film Instituts in Kigali, Eric Kabera, ist bei der Vorführung anwesend. In L'HOMME QUI RÉPARE LES FEMMES(DR Kongo/Belgien 2015, 11.11.) porträtiert Thierry Michel das Wirken des mit dem Sacharow-Preises ausgezeichneten kongolesischen Frauenarztes Dr. Mukwege, der darum kämpft, tausenden Vergewaltigungsopfern des Kongokrieges ein Weiterleben in Würde zu ermöglichen. Das Festival präsentiert den Film als Deutschlandpremiere.  Der Dokumentarfilm THE SPRINGBOARD(Joseph Ndayisenga, Burundi 2014, 12.11.) erzählt von einem aus burundischen Straßenkindern bestehenden Fußballteam, das zur Straßenkinder-Fußballweltmeisterschaft nach Brasilien eingeladen wird. Die Kids tun alles, um ihren Traum zu verwirklichen.  In Kooperation mit ausgewählten Festivals aus der Region präsentiertAFRICAN SHORTS – THE GREAT LAKES(12.11.)eine Auswahl aktueller Kurzfilme aus der Region. Vertreter_innen des FESTICAB (Festival International du Cinéma et de l’Audiovisuel du Burundi), des Rwanda International Filmfestival (RFF) sowie des FESTBUK (DR Kongo) werden zur Vorstellung anwesend sein. Der Dokumentarfilm L'AFRIQUE EN MORCEAUX, LA TRAGÉDIE DES GRANDS LACS(Ägypten/Frankreich/GB 2002, 12.11.) von Jihan El Tahri und Peter Chappell setzt sich mit den geopolitischen Spätfolgen des Genozids 1994 in Ruanda auseinander. In zahlreichen und seltenen Interviews mit den Staatsmännern der Region werden die strategischen Schachzüge der re-gionalen Politik dieser Zeit nacherzählt und die Hintergründe des bis heute anhaltenden Kongokrieges beleuchtet. I MASHOKA von Jean-Marie Ndihokubwayo und Pascal Capitolin (Burundi 2014, 13.11.) spielt in der Zukunft. 2058 – ein unbekanntes afrikanisches Land ist vor mehr als 40 Jahren in die Krise geraten, das Wasser ist kontaminiert, nichts kann geerntet oder konsumiert werden. Der Gesellschaft droht die endgültige Spaltung. Der Koregisseur Pascal Capitolin wird zur Deutschlandpremiere des Films anwesend sein. In Koudougou, der drittgrößten Stadt von Burkina Faso, rottet eine Textilfabrik vor sich hin. Faso Fani wurde 2001 geschlossen. Michel K. Zongos Dokumentarfilm LA SIRÈNE DE FASO FANI (Burkina Faso/Frankreich/Deutschland/Katar 2015, 13.11., in Anwesenheit des Regisseurs) ist eine Hommage an den afrikanischen Widerstand und eine Kampfansage gegen den Wahnsinn der Globalisierung und die zerstörerische Politik des IWF. PÈLERINAGES(Kivu Ruhorahoza, Ruanda 2015, 13.11.) ist eine eindrückliche Selbstreflexion über die Existenz als "afrikanischer Künstler". Der Ich-Erzähler bekommt durch seine Filmkarriere die Möglichkeit, die entlegensten Ecken der Welt kennenzulernen – unterwegs überkommen ihn jedoch zunehmend Gefühle von Zweifel und Einsamkeit. Deutschlandpremiere in Anwesenheit des Regisseurs. AFRICA UNITED von Debs Gardner-Paterson (Ruanda/GB 2011, 14.11.) erzählt die Geschichte des Traums von drei ruandischen Kids, an der Eröffnungszeremonie der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika teilzunehmen. Auf dem Weg nach Johannesburg steigen sie in den falschen Bus, der sie stattdessen auf eine abenteuerliche Reise in die DR Kongo führt … Deutschlandpremiere. Auch die Dokumentation CONGO, UN MÉDECIN POUR SAUVER LES FEMMES (Angèle Diabang, DR Kongo/Senegal 2014, 14.11.) setzt sich mit dem Wirken des kongolesischen Arztes Denis Mukwege auseinander. Neben dem Mediziner kommen hier vor allem seine Patientinnen zu Wort. Deutschlandpremiere in Anwesenheit der senegalesischen Regisseurin Angèle Diabang. Vorfilm: M'BOTE von Tshoper Kamambi (DR Kongo 2013). Der Kenianer Jim Chuchu ist einer der profiliertesten queeren Aktivisten des Kontinents und Mitglied von "The Nest". FürSTORIES OF OUR LIVES(Jim Chuchu, Kenia 2014 | 14.11.) zogen Mitglieder des multidisziplinären Kunstkollektivs durch Kenia und sammelten Geschichten von jungen LGBTs, die von ihren Erfahrungen und ihrem Alltag in dem noch sehr homophob geprägten Land berichteten. Aus unzähligen anonymen Interviews entwickelten sie fünf Drehbücher für Kurzfilme, die einen Überblick über die gegenwärtige Situation und die Probleme der sexuell marginalisierten Jugendlichen liefern. Mit THINGS OF THE AIMLESS WANDERER (Ruanda/GB 2015, 14.11., in Anwesenheit des Regisseurs) hat AFRIKAMERA eine zweite Deutschlandpremiere von Kivu Ruhorahoza im Programm. Als die ersten Kolonialisten Ostafrika besuchten, wurden sie von der einheimischen Bantu-Bevölkerung "Wazungu" genannt. Ein solcher "Wazungu" trifft in dem Film auf ein einheimisches Mädchen, das unter mysteriösen Umständen verschwindet. Im Sonderprogramm LAUGH IS POSSIBLE IN -AFRICAN CINEMA (15.11.)präsentiert das Festival eine Auswahl der lustigsten afrikanischen Kurzfilme der letzten Jahre – darunter PEAU DE COLLE (Kaouther Ben Hania, Tunesien/Frankreich 2013), der beim Leiden International Short Film Experience mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde. UNE RéVOLUTION AFRICAINE. LES DIX JOURS QUI ONT FAIT CHUTER BLAISE COMPAORÉvonBoubacar Sangaré und Gidéon Vink(Burkina Faso 2015, 15.11.) dokumentiert den Sturz des autoritären Regimes von Blaise Compaoré nach 27 Jahren ungeteilter Herrschaft in Burkina Faso durch die Macht der Straße. Die Dokumentation zeichnet die dramatischen Geschehnisse vom Oktober 2014 nach und lässt Organisatoren und Akteure der Proteste zu Wort kommen. Das Festival schließt mit RUN (Philippe Lacôte, Elfenbeinküste/Frankreich 2014, 15.11., in Anwesenheit des Regisseurs). Ein junger Mann hat den Ministerpräsidenten seines Landes getötet. Eine geistige Behinderung vortäuschend, ist er auf der Flucht vor seinen Verfolgern und vor sich selbst und seinen Träumen und Erinnerungen. (ams/fw)
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