Berliner Premiere: HEIMSUCHUNG

Ein Hof in Norddeutschland. Felder, Schafe, Deich. Sonnendurchfluteter Wald. Für ängstliche Kinderaugen ist er jedoch duster. Ein Mädchen und ein Junge rennen durchs Haus. Ein Zwiebelmuster-Tafelservice steht auf dem Tisch. Oma Lulu ist gestorben. Ihr Schmuck wird verteilt, das Schlafzimmer frisch gestrichen. Hundegebell. Der Gesang der Nachtigall. Das laute Ticken der Uhr. Funkenflug am nächtlichen Feuer. Gespräche mit der Mutter über den Umgang mit Krankheit, dem Älterwerden und dem Tod. Über Pflege und Würde. Ein Krankenbesuch im Heim. "Kumm du um Middernacht" als Schlaflied. Und eine merkwürdige Nachricht auf dem Anrufbeantworter: Bin ich da? HEIMSUCHUNG (D 2014) zeigt die Filmemacherin Henrike Meyer nach dem Tod der Großmutter zu Besuch in ihrem Elternhaus. Ein Ort, der vertraut und geheimnisvoll zugleich erscheint. Die Atmosphäre ist geprägt von Licht und Dunkelheit, Erinnerungen, Ängsten und Vorstellungen. Heimat kann auch etwas Unheimliches haben. (bik) (19.1.)