Schanna und Ljoscha wurden wie so viele russische Jugendliche nach dem Zerfall der Sowjetunion Anfang der 90er Jahre heroinabhängig. Heute sind sie Mitte 30 und gehören zu den wenigen überlebenden Junkies der Post-Perestroika-Generation. Das Paar wohnt zusammen mit Ljoschas Mutter auf engstem Raum. Ljoscha träumt von einem normalen Leben, Schanna macht sich keine Illusionen über die Zukunft. Die Kamera beobachtet ihren Alltag und verlässt nur selten die kleine Plattenbauwohnung in Sankt Petersburg. Ivette Löcker stellt in ihrem dokumentarischen Kammerspiel WENN ES BLENDET, ÖFFNE DIE AUGEN (Österreich 2014) die Beziehung der beiden in den Vordergrund, nicht die Sucht und deren Gründe und Folgen. Der körperliche Verfall interessiert sie weniger als die Zeichen von Vitalität, Gesten der Vertrautheit und Verantwortung, Scherze und sarkastische Kommentare – Momente von Liebe, allen Widrigkeiten zum Trotz. (bik) (10.3.)