Die libanesische Filmemacherin Eliane Raheb (*1972) ist zurzeit Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Ihre Dokumentarfilme, in die sie sich stets persönlich einbringt, sind dezidiert politisch, investigativ und unerschrocken. In SUICIDE (2003) geht es um libanesische Freiwillige, die im Irak für das Regime Saddam Husseins gekämpft haben. SO NEAR YET SO FAR (2002) besucht in Libanon, Jordanien und Ägypten Kinder, die davon träumen, aktiv für die palästinensische Intifada zu kämpfen. In SLEEPLESS NIGHTS (2012) bringt Raheb – in einem Klima des staatlich verordneten kollektiven Vergessens – Täter und Opfer aus dem libanesischen Bürgerkrieg zusammen: einen Geheimdienstoffizier der christlichen Miliz, der seine Schuld öffentlich bekannt hat, und die Mutter eines im Alter von 15 Jahren 1982 verschwundenen kommunistischen Kämpfers, die ihren Schmerz unbeirrt publik macht. (bik) (20. & 22.4.)