AL-WADI (The Valley, Libanon/F/D/Katar/VAE 2014, 1.6.) Ein Mann, der bei einem Unfall sein Gedächtnis verloren hat, wird zum Gefangenen einer klandestinen Gemeinschaft, die im Bekaa-Tal Drogen herstellt. Die Anwesenheit des Fremden ohne Vergangenheit führt zu Spannungen in der Gruppe und auch in der Weite der erhabenen Landschaft herrscht eine Atmosphäre latenter Gewalt. Neben Radio-Nachrichten zu aktuellen politischen Krisen räumt der Film Malerei, Gedichten und einem Liebeslied viel Platz ein und befragt so den Status der Kunst in Zeiten von Terror und Krieg.
1958 (Libanon 2009, 2.6.) 1958 ist das Geburtsjahr von Ghassan Salhab. Gleichzeitig markiert 1958 das Datum der Libanonkrise, einem Vorboten des Bürgerkriegs. Anhand von Archivmaterial und Erinnerungen von Salhabs Mutter, die ihren Sohn im Senegal zur Welt brachte, verbindet der vielschichtige und polyfone Essayfilm durch die Überlagerung von Stimmen und Bildern individuelle und nationale Geschichte, Privates und Geopolitisches, Vergangenheit und Gegenwart, Exil und Kolonialismus, Waffengewalt und Poesie.
ATLAL (The Last Man, Libanon/F 2006, 2.6.) Beirut wird von einem Serienmörder heimgesucht, dessen blutleere Opfer Bissspuren am Hals aufweisen. Khalil, Hobby-Taucher und Frauenheld, ist Arzt in dem Krankenhaus, in dem die Toten obduziert werden. Diese üben eine seltsame Faszination auf ihn aus. Da seine Augen empfindlich auf Licht reagieren, isoliert er sich zunehmend und irrt wie ein schattenhaftes Gespenst durch die Nacht. Ein Vampirfilm zur Lage Beiruts und seiner Bewohner – nach dem Krieg und vor dem Krieg. (bik)