Herwig Kipping legte als Mitglied der letzten DEFA-Regiegeneration 1992 mit "Das Land hinter dem Regenbogen" eine sarkastische Abrechnung mit der DDR vor und drehte 1993 den letzten Spielfilm der DEFA. Mit seinem experimentellen No-Budget-Projekt DER OBDACHLOSE HÖLDERLIN (D 2015) nähert er sich nach seinem Diplomfilm "Hommage à Hölderlin" noch einmal dem deutschen Dichter. Diesmal als Obdachlosem, der nach dem Sinn menschlicher Existenz sucht und sich omnipräsenten Medienbildern von Machtmissbrauch, Gewalt, Krieg und Zerstörungen ausgesetzt sieht. "Der deutsche Dichter Hölderlin, – ein Obdachloser? Das ist die provozierende, verstörende Sicht dieses Films, der jeden ins Herz trifft, – wenn er all die Fragen aufwirft, die jeden von uns tagtäglich bewegen, auf die eine Antwort zu geben uns immer schwerer fällt, die ersten und letzten Fragen nach dem Sinn unserer menschlichen Existenz – in den 'letzten Tagen der Menschheit'?" (Herwig Kipping) (jr) (1.8.)