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RAPACE (Bird of Prey, Portugal 2006, 26.5., in Anwesenheit von João Nicolau) Hugo hat sein Studium beendet und lebt jetzt in den Tag hinein. Er hängt zuhause herum, verbringt viel Zeit in der Horizontalen, hört Musik, spielt Klavier und geht der Putzfrau Luisa gewaltig auf die Nerven. Mit seinem Freund schreibt er einen Rap-Song über das Viertel, in dem sie wohnen. Dabei wird er von Catarina, einer hübschen Übersetzerin, aus dem Gleichgewicht gebracht. Bei einer Party in einem White Cube tanzen sie gemeinsam zu einem Song mit dem Titel "We call it madness". Und hoch in der Luft schwebt ein Falke. CANÇÃO DE AMOR E SAÚDE (Song of Love and Health, Portugal/F 2009, 26.5., in Anwesenheit von João Nicolau) João arbeitet lustlos bei einem Schlüsseldienst. Da es nicht viel zu tun gibt, streunt er ab und zu durch die Shopping Mall und füttert eine Love-Test-Maschine mit Münzen. Die spärliche Kundschaft des Ladens besteht nur aus Frauen. Die Kunststudentin Marta von den Hügeln gibt ihm einen ungewöhnlichen Auftrag. Der Schlüssel, den er für sie nachmacht, öffnet mehr als nur eine Tür. Musik von Bach und britischer Folk aus den 60er Jahren, ein Französisch-Portugiesisch-Wörterbuch, ein dreieckiger Glaspavillon von Dan Graham, ein Tennisplatz und das Kreischen von Eichelhähern komplettieren die vor Ideen überbordende Erzählung. O DOM DAS LÁGRIMAS (The Gift of Tears, Portugal 2012, 26.5., in Anwesenheit von João Nicolau) Ein Mann geht auf die Jagd. Bei seinem Gang durch die Wälder stößt er auf ein Vogelnest, eine Höhle und eine schlafende Frau auf einer Lichtung. Als er sich einem Schloss nähert, hört er jämmerliches Weinen und erblickt langes blondes Haar, das aus einem vergitterten Fenster herabfällt. Die dazugehörende Prinzessin fährt Motorrad – falls es überhaupt eine echte Prinzessin ist. Die Kinder aus der Stadt zweifeln daran. Vor dem dortigen Einkaufszentrum wird ein Beziehungsproblemgespräch geführt. Auch Baustelle, Bowlingbahn und Rockkonzert sind ganz von dieser Welt. Eine originelle Verbindung von Märchenmotiven und zeitgenössischem städtischem Alltag. GAMBOZINOS (Wild Haggis, Portugal/F 2013, 26.5., in Anwesenheit von João Nicolau) Ein Zehnjähriger hat es nicht leicht im Ferienlager: Die großen Jungs terrorisieren alle im Schlafsaal mit fiesen Streichen, der Leiter nervt mit seinen Vorschriften und außerdem ist da noch das Mädchen, dem er gefallen möchte, das ihn aber ignoriert – jedenfalls so lange, bis er ein Liebeslied für sie rappt. Allen anderen Herausforderungen trotzt er mit Hilfe einer Monsterkreatur aus dem Wald, die ihn an die Hand nimmt und beschützt. Das kindliche Reich der Fantasie ist groß – und steht dem Kino von Nicolau nahe. A ESPADA E A ROSA (The Sword and the Rose, Portugal/F 2010, 27.5., in Anwesenheit von João Nicolau) Nach einem Disput mit dem Steuereintreiber, der als musikalisches Duett ausgetragen wird, gibt Manuel sein bisheriges Leben auf, packt seine Siebensachen in eine Seemannskiste, schenkt seine Katze Maradona einem Freund und geht an Bord eines alten Segelschiffes. Dort ist eine bunt zusammengewürfelte Gesellschaft versammelt, es wird getafelt, gefeiert, gesungen und Theater gespielt. Das Grüppchen wird als Piraten aktiv und nutzt die magische Substanz Plutex, um die Welt fröhlich aus den Angeln zu heben. Ihre Gefangenen bringen sie zu Rose, Ober-Pirat und Maler, der unterschiedliche Gestalt annehmen kann. Ein farbenprächtiger und komischer Film voller Überraschungen, der durch Zeit und Raum kreuzt, immer wieder neue fantastische Blüten treibt, sich viele Freiheiten nimmt und die Gesetze der Schwerkraft und der narrativen Logik heiter und unbekümmert aushebelt. JOHN FROM (Portugal/F 2015, 28.5., in Anwesenheit von João Nicolau) Die 15-jährige Rita verbringt ihre Sommerferien auf dem Balkon der elterlichen Wohnung in einem Vorort von Lissabon. Sie versteht sich gut mit ihren Eltern, trennt sich von ihrem Freund und geht mit ihrer besten Freundin zu Partys – nichts davon ist besonders aufregend, aber auch kein Grund zur Klage. Als sie jedoch im Kulturzentrum um die Ecke nach dem Musikunterricht eine Fotoausstellung über Papua-Neuguinea anschaut, wird alles anders. Sie ist leidenschaftlich davon überzeugt, dass ihr Schicksal mit dem Fotografen verbunden ist – der sich als ihr (deutlich älterer) neuer Nachbar erweist. Rita begeistert sich für ihn und die ferne Kultur, malt bunte Ornamente in ihr Gesicht, macht eine Feder zum Fetisch und glaubt, übernatürliche Vorgänge zu bemerken. Mit der Kraft der Imagination verwandelt sie sich und ihr Umfeld: Der Wohnblock liegt nun auf einer Insel im subtropischen Südpazifik. (bik) Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Botschaft von Portugal / Camões-Instituto da Cooperação e da Língua.

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