Vor genau 40 Jahren wurde die Militärdiktatur in Argentinien an die Macht geputscht. Jeanine Meerapfel, gebürtige Argentinierin, siedelt ihren Film LA AMIGA (BRD 1988) um eine Frauenfreundschaft in dieser Epoche an: Maria (Liv Ullmann) setzt alle Hebel in Bewegung, um ihren älteren Sohn wiederzufinden, der von der Junta verschleppt wurde. Sie schließt sich einer Gruppe anderer Mütter von Verschwundenen an, den "Madres de la Plaza de Mayo". Marias jüdische Freundin Rachel (Cipe Lincovsky) kennt Ungerechtigkeit von Kindesbeinen an. Sie hilft Maria, flieht aber schließlich nach Berlin. Mit diesen beiden Figuren lotet die Regisseurin das Maß an Möglichkeiten politischen Handelns aus. Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch mit der Regisseurin und derzeitigen Präsidentin der Akademie der Künste, Jeanine Meerapfel, statt. (ah)(20.6.)