Es sind Cafés und Bars, die im Berlin der 50er Jahre zentrale Orte eines neuen Lebensstils werden: das Presse-Café am Bahnhof Friedrichstraße, die Hajo-Bar, die Möwe, der Esterhazy-Keller – aber als Epizentrum thront in der Mitte ohne Zweifel das Berliner Ensemble. Intellektuelle und Künstler, die hier verkehren, diskutieren und auch trinken, eint weniger eine gemeinsame Kunstrichtung als vielmehr eine Lebensweise, in der sich verschiedene Hoffnungen und Visionen weit unterhalb jeder spießbürgerlicher Karriere ausdrücken und miteinander verweben. Mit Dokumentarfilmen von Peter Voigt besuchen wir diese Orte und tauchen ein in diese einzigartige Atmosphäre. In DÄMMERUNG (D 1993) erinnern sich einige der Bohemiens an den Anfang und das Ende jener Aufbruchszeit, während THEATERARBEIT (DDR 1975) zum 25. Jubiläum auf die ersten, oft nicht einfachen Jahre des von Bertolt Brecht gegründeten Berliner Ensembles zurückblickt. (jh) (9.10.)