Zum 9. Mal präsentiert das Arsenal Filmprojekte und Stipendiatinnen, die in den letzten zwei Jahren vom Künstlerinnenprogramm der Berliner Kulturverwaltung gefördert wurden.
Die Veranstaltung ist ein intensives Arbeits-treffen, in dem Fragen aufgeworfen und künstlerische Ansätze diskutiert werden, und die verdeutlicht, was die spezifische Qualität dieses Förderprogramms ist: Die Würdigung der Suche von Frauen nach neuen aufregenden Geschichten, die das Periphere als Qualität begreifen.
Queere, transsexuelle Identitäten, das Erforschen gesellschaftlicher und/oder familiärer Traumata, die Hinterfragung der eigenen Identität innerhalb vielfältiger Rollenzuweisungen, die Suche nach einer Verwandtschaft des Denkens innerhalb interdisziplinärer Denkansätze, die Hinterfragung sozial- und gesellschaftspolitischer Strömungen sind einige der Themen, die den roten Faden bilden und sich in Titeln wie BECOMING BLACK, VOICES (AT), ÜBERSETZEN/ÜBERLEBEN, STEHT NOCH DAHIN, FROZEN CONFLICT (AT), BIG BUSINESS andeuten.
Wir eröffnen mit AUS EINEM JAHR DER NICHTEREIGNISSE (2017) von Ann Carolin Renninger und René Frölke. Im Wechsel der Jahreszeiten zeichnet der Film ein Porträt vom Alltag eines resoluten, ein wenig zerzausten alten Mannes, das zugleich ein visueller Essay über den Zyklus des Lebens ist. Die Aufnahmen transzendieren die bloße Abbildung, in ihnen enthalten ist ein Gefühl der Vergänglichkeit, das durch die Fragilität des verwendeten Super-8- und 16-mm-Materials unterstützt wird.
Weitere Projektpräsentationen von: Leila Albayaty, Gamma Bak, Melissa Dullius, Janine Jembere & Nika Breithaupt, Ines Johnson-Spain, Christine Lemke, Antonia Lerch, Petra Lottje, Karolin Meunier, Henrike Meyer, Sharon Paz, Anne-Christine Plate, Lisa Rave, Anette Rose, Meggie Schneider, Clarissa Thieme, Justin Time, Steffi Wurster, Juliane Zelwies. Ein Programmheft gibt Einblick in diese und andere geförderte Arbeiten. (ara) (2.–5.11.)