Das Festival eröffnet mit THE MERCY OF THE JUNGLE (Ruanda/Belgien/Frankreich 2018, 13. & 16.11.) von Joël Karekezi. Sergeant Xavier und Private Faustin sind als Soldaten Teil einer ruandischen Armeeeinheit, die während des Zweiten Kongokriegs 1998 eine Gruppe Hutu-Rebellen aufspüren soll. Eines Nachts verlieren sie den Anschluss zu ihren Kameraden und sind im Dschungel auf sich allein gestellt. Joël Karekezi ist zur Deutschlandpremiere anwesend.
HOMMAGE AN IDRISSA OUÉDRAOGO (14.11.) AFRIKAMERA erinnert an den im Februar dieses Jahres verstorbenen einflussreichen burkinischen Regisseur. Gezeigt wird eine Auswahl früher Kurzfilme aus den Jahren 1981–86.
THANK YOU FOR THE RAIN (Julia Dahr, GB/Norwegen 2017, 14.11.) Der aufklärerische Dokumentarfilm begleitet über einen Zeitraum von fünf Jahren den Weg des kenianischen Kleinbauern Kisilu Musya zum Umweltaktivisten gegen den Klimawandel. Kisilu Musya wird für ein Podiumsgespräch anwesend sein. In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung.
MUSIC IS OUR WEAPON (Kenia/Tansania/Dänemark/Ungarn 2016, 14.11.) von Taye Balogun und Nick Reding porträtiert die kenianische Band Sarabi und ihren Kampf für Gerechtigkeit – eine Dokumentation über die Inspirationskraft von Musik und ihr Potential als Waffe der Veränderung.
BEATS OF THE ANTONOV (Hajooj Kuka, Sudan/Südafrika 2014, 15.11.) Die Dokumentation erzählt in emotionalen Bildern, wie es Menschen gelingen kann, mit Hilfe lokaler Musiktraditionen im Bürgerkrieg zu überleben. Der sudanesische Filmemacher Hajooj Kuka verbrachte über 18 Monate in Flüchtlingscamps in der Region des Blauen Nil und in den Nuba-Bergen, wo sich die Menschen vor den Antonov-Flugzeugen aus der Hauptstadt Khartum verstecken.
BLACK JEWS, THE ROOTS OF THE OLIVE TREE (Laurence Gavron, Senegal/Frankreich 2016, 15.11.) ist einer von mehreren Beiträgen im Programm, die sich mit Geschichte und Gegenwart des Judentums in Subsahara-Afrika auseinandersetzen. Die Dokumentation porträtiert die jüdische Community von Saa in Kamerun. Die Regisseurin wird für ein Filmgespräch anwesend sein. Im Vorprogramm läuft TRANSITIONS (Äthiopien/Israel 2016) von Aäläm-Wärqe und Kobi Davidian, in dem die 18-jährige Mimi ihre Einwanderungsgeschichte von Äthiopien nach Israel rekonstruiert.
RED LEAVES (Äthiopien/Israel 2014, 15.11.) handelt von dem 74-jährigen Meseganio, der vor 28 Jahren von Äthiopien nach Israel floh. Nach dem Tod seiner Frau ist er gezwungen, sich mit seinen traditionellen Vorstellungen von äthiopisch-jüdischer Kultur auseinanderzusetzen. In seinem sensiblen, dokumentarisch gehaltenen Debütfilm paart der äthiopisch-israelische Regisseur Bazi Gete Motive aus Shakespeares „King Lear“ mit Erfahrungen aus seiner eigenen Familiengeschichte. Der Regisseur ist zum Screening anwesend.
HORN OF AFRICA – BEST OF SHORTS (16.11.) Mit dem Programm präsentiert AFRIKAMERA eine Auswahl herausragender Kurzfilme aus der Region, darunter LAAN (Dschibuti 2012) von Lula Ali Ismaïl über den Alltag von drei Kindheitsfreunden in Dschibuti-Stadt. Die Regisseurin Lula Ali Ismaïl und Abraham Haile Biru, Präsident des Colours of the Nile Festivals (Äthiopien), werden für ein Filmgespräch vor Ort sein.
SHEIKH JACKSON (Amr Salama, Ägypten 2017, 16.11.) In der Tragikomödie wird der konservative Imam Scheich Khaled Hani vom plötzlichen Tod von Michael Jackson erschüttert. Erinnert an seine Jugend als leidenschaftlicher Fan des King of Pop, gerät der islamische Kleriker in eine Glaubenskrise.
SUPA MODO (Likarion Wainaina, Kenia/Deutschland 2018, 17.11.) ist eine Geschichte über die Kraft der Vorstellung und der Gemeinschaft, die in schwierigen Zeiten zusammenrückt. Die neunjährige Jo ist unheilbar krank und liebt -Actionfilme. Sie träumt davon, selbst eine Superheldin zu sein. Jos Schwester und die Bewohner ihres Heimatdorfs setzen alles daran, ihren letzten Wunsch zu erfüllen. Geeignet für Zuschau-er*in-nen ab 9 Jahren.
Das Programm TUNISIA FACTORY (Tunesien/Frankreich 2018, 17.11.) besteht aus einer Auswahl von vier 15-minütigen Kurzfilmen, die in nur fünf Wochen realisiert wurden. Neben den vier tunesischen Regisseur*innen Mariam Al Ferjani, Ismail Louati, Rafik Omrani und Anissa Daoud waren vier Filmemacher*innen aus Afghanistan, Iran und Sri Lanka an der Umsetzung beteiligt.
SUDAN SHORTS (17.11.) AFRIKAMERA stellt eine Auswahl von einem mittellangen und zwei kurzen Filmen aus dem Sudan vor, darunter IMAN (Sudan 2017), der aktuelle Film der libanesisch-sudanesischen Regisseurin und Produzentin Mia Bittar. Unter Einbeziehung von Laiendarsteller*innen und basierend auf 400 Interviews, geführt in verschiedenen Regionen des Sudan, werden vier intime Geschichten über Radikalisierung und Extremismus erzählt.
FIVE FINGERS FOR MARSEILLES (Michael Matthews, Südafrika 2017, 17.11.) Tau, ein ehemaliges Mitglied der Widerstandsgruppe Five Fingers, kehrt nach 20 Jahren in sein Heimatstädtchen Marseilles zurück. Statt Frieden schließen zu können, sieht Tau die Stadt von einer Gang bedroht. Widerwillig muss er erneut den Freiheitskampf aufnehmen … Das Langfilmdebüt des südafrikanischen Regisseurs bricht mit den Codes des Western, um subtil von der Kolonialgeschichte des Landes zu erzählen.
THE BODA BODA THIEVES (Uganda/Südafrika/Kenia/Deutschland 2015, 18.11.) Die Produktion des Regiekollektivs Yes! That’s Us spielt in der Welt der Motorradtaxis in Ugandas Hauptstadt Kampala. Erzählt wird die Geschichte des 15-jährigen Abel, der nach einem Unfall das Boda Boda seines Vaters übernimmt. Als er sich mit einer Gang einlässt, die für ihre Raubzüge ein Motorrad braucht, wird das Vehikel gestohlen. Abel steht vor einer wirklichen Existenz-probe. Ein neorealistisches Städteporträt Kampalas mit Referenz an Vittorio De Sicas Ladri di biciclette, voller Lebenslust.
In einem Doppelprogramm präsentiert AFRIKAMERA zwei aktuelle Dokumentarfilme aus Gabun und der Elfenbeinküste. Während in Gabun 2016 der Präsidentschaftswahlkampf tobt, führt der junge Boxer Christ Mickala seinen persönlichen Überlebenskampf: Untertags trainiert er, nachts arbeitet er als Türsteher. Amédée Pacôme Nkoulous BOXING LIBREVILLE (Gabun 2017, 18.11.) bietet einen intensiven Einblick in die Lebensrealitäten junger Erwachsener im heutigen westlichen Afrika. VIVRE RICHE (Burkina Faso/Frankreich/Belgien 2017) von Joël Akafou porträtiert junge Männer an der Elfenbeinküste. Mithilfe des Internets umgarnen „Rolex, der Portugiese“ und seine Freunde weiße Frauen, die in Afrika nach Liebe oder Sex suchen …
LAMB (Äthiopien 2015, 18.11.) Der erste Langfilm des äthiopischen Regisseurs Yared Zeleke zeichnet ein ungewöhnliches Porträt des neunjährigen Ephraim. Nach dem Tod der Mutter bringt ihn sein Vater zu Verwandten. Doch der Junge kann sich mit der Lebensweise der Bergbauern nur schlecht anfreunden. Trost spendet ihm sein bester Freund Chuni, ein Lamm … Der Coming-of-Age-Film war die erste äthiopische Produktion, die beim Filmfestival in Cannes gezeigt wurde.