Synästhesie ist im Überschreiten von sinnlichen und kognitiven Grenzen ein grundlegend zeitliches Phänomen. Jedoch ist die Zeitlichkeit der synästhetischen Qualität von Bewegtbild und Gedächtnis kaum Gegenstand film- und medienbezogener Diskussionen. Mit ihrem Vortrag „Color Outside the Lines: Animating a Model of Cinematic Synesthesia“ gibt Jennifer M. Barker (Georgia State University) der Frage nach der Zeit den Raum, der in herkömmlichen Beschreibungen von Synästhesie in den Künsten fehlt. In Rückbezug auf Forschungen zu neonataler Synästhesie und der Phänomenologie der Kindheit befasst sie sich mit Animationsfilmen von Pixar und Hertzfeldt. Vorab läuft INSIDE OUT (Pete Docter, USA 2015). Die Cinepoetics Lectures sind eine Reihe der gleichnamigen Kolleg-Forschergruppe an der Freien Universität Berlin. (cs/er) (29.1.)