Die frühen und späten Filme Sergej Eisensteins einander als zwei konträre Werkgruppen gegenüberzustellen, ist verbreitete Praxis. Naum Kleiman (Moskau) hingegen versteht diese Filme weniger als entgegengesetzte Pole, sondern als aufeinanderfolgende Stadien der Eisenstein’-schen Kino-Poetik. In seinem Vortrag „Vom ‚Intellektuellen Film‘ in Oktober zur Ikonografie in Iwan der Schreckliche“ spürt Kleiman dieser Entwicklungslinie nach und erläutert, wie Eisenstein die Idee des ‚Intellektuellen Films‘ im Konzept derIdeografie fortsetzt und von dort zu einer Ikonografie des Films gelangt. Im Anschluss wird DIE GENERALLINIE (S. Eisenstein, UdSSR 1929) gezeigt – mit Leonid Nemirowski am Flügel. Die Cinepoetics Lectures sind eine Reihe der gleichnamigen Kolleg-Forschergruppe an der Freien Universität Berlin. (cs/ks) (19.11.)