Mit dem Melodrama verbinden sich etliche Missverständnisse hinsichtlich seiner Entstehung, Form und Funktion. In ihrem Vortrag „Melodrama Unbound“ nehmen Christine Gledhill (University of Sunderland) und Linda Williams (University of California, Berkeley) – Herausgeberinnen des gleichnamigen Buches (2018) – eine Rekonzeptualisierung des Melodramas in den Blick: vom Genre hin zum Modus. Sie untersuchen seine transnationalen Bewegungen und sondieren die Anwendbarkeit und Bedeutung des melodramatischen Modus auf bzw. für das Kino weltweit. Im Anschluss wird VÍCTIMAS DEL PECADO (Victims of Sin, Emilio Fernández, Mexiko 1951) gezeigt. Die Cinepoetics Lectures sind eine Reihe der gleichnamigen Kolleg-Forschungsgruppe an der Freien Universität Berlin. (cs/ks) (17.12.)