Zwischen 1953 und 1966 existierte in der Bundesrepublik ein staatlicher Zensurausschuss, der für die inhaltliche Überprüfung aller osteuropäischen Filme zuständig war. Von der Zensur waren unter anderem über 100 ostdeutsche Filme (DEFA und DDR-Fernsehen) betroffen. Die am Hannah-Arendt-Institut (Dresden) erarbeitete Datenbank zur Zensur ostdeutscher Filme in der Bundesrepublik erfasst erstmals alle DDR-Filme, die vom „Interministeriellen Ausschuss für Ost-West-Filmfragen“ überprüft worden sind. Im Anschluss an die Vorstellung des Projekts durch den Filmhistoriker An-dreas Kötzing werden drei betroffene Filme aus dem Jahr 1956 gezeigt: Heiner Carows Dokumentarfilm MARTINS TAGEBUCH und Hugo Hermans Animationsfilm TRÄUMT FÜR MORGEN. Im zweiten Teil des Abends folgt János Veiczis Regie-debüt ZWISCHENFALL IN BENDERATH, das vor der Wiederkehr des Antisemitismus in der BRD warnt. (jh) (1.10.)