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KETEKE (Ghana 2017, 7.11.) Das Festival eröffnet mit der Komödie von Peter Kofi Sedufia. Situiert im Ghana der 80er Jahre, erzählt der Film von der unfreiwilligen Odyssee der hochschwangeren Atswei und ihres Mannes Bio. Das Paar will mit dem Zug zur Entbindung in seine Heimatstadt Akete reisen, strandet dann aber durch eine Verkettung unglücklicher Umstände im Hinterland. Es beginnt ein wahnwitziger Trip gegen die Zeit. Der Regisseur Peter Kofi Sedufia ist zur Berlin-Premiere anwesend.

In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung präsentiert AFRIKAMERA ein Sonderprogramm zu den Folgen des Goldabbaus in West- und Südafrika. In der Dokumentation DYING FOR GOLD (Südafrika 2018, 8.11.) setzen sich Catherine Meyburgh und Richard Pakleppa mit der 120-jährigen Geschichte des Goldabbaus und den bis heute spürbaren Folgen der damit einhergehenden rassistisch-kapitalistischen Ausbeutungspraktiken in Südafrika auseinander. In PAS D’OR POUR KALSAKA (Burkina Faso/Deutschland 2019, 8.11.) dokumentiert der burkinische Regisseur Michel K. Zongo die Folgen der Goldausbeutung aus Sicht der Bewohner*innen des Dorfes Kalsaka. Dabei verknüpft Zongo afrikanische Erzähltraditionen mit Western-Elementen. Michel K. Zongo ist zu Gast.

WELTFILME SPECIAL: ON THE MOVE/ALL ON BOARD (9.11.) In diesem Programm werden drei mittellange westafrikanische Produktionen vorgestellt, darunter DANSA (Sierra Leone 2017). In dem Film von Mohamed Janneh und Nana Osei Kyei Mensah versucht der junge Morris, gegen alle Widerstände seinen Traum von einer professionellen Tanzkarriere zu leben. Der Verein Weltfilme e.V. unterstützt seit 2002 die Arbeiten lokaler afrikanischer Filmschaffender.

BETWEEN GOD AND I (Mosambik 2018, 9.11.) Die Regisseurin Yara Costa setzt sich am Beispiel der jungen Muslimin Karen mit religiösem Fundamentalismus auf der Ilha de Moçambique auseinander, der zunehmend die friedliche Koexistenz der Religionen auf der Insel gefährdet.

OUR MADNESS (Mosambik/Guinea-Bissau/Katar/Portugal/Frankreich 2018, 9.11.) Zentraler Handlungsort des Films ist eine psychiatrische Klinik in Maputo. Von hier aus bricht die Patientin Ernania auf, um ihren Sohn und Mann wieder zu sehen. In schwarz-weißen Bildern schuf João Viana eine rauschhafte filmische Reflexion über das Wesen des Wahns, der Mystik und über Auswirkungen der Kolonialgeschichte im heutigen Mosambik, die lange nachwirkt.

RESGATE (Mosambik 2019, 9.11.) In Mickey Fonsecas temporeichem Thriller setzt Bruno nach vier Jahren im Knast von Maputo auf einen Neuanfang. Mit Unterstützung seiner Freunde findet er Arbeit auf einem Schrottplatz. Doch dann taucht ein mysteriöser Kredit seiner verstorbenen Mutter auf und Bruno gerät erneut in Kontakt mit seiner alten Gang.

BEST OF AFRICAN SHORTS (10.11.)Das Programm zeigt eine Auswahl neuer, herausragender Kurzfilme aus der DR Kongo, Tunesien und Ruanda, darunter ZOMBIES (DR Kongo 2019), ein Musikthriller des belgisch-kongolesischen Rappers und Filmemachers Baloji über die digitale Zombifizierung in der kongolesischen Metropole Kinshasa. Regisseur Baloji ist anwesend.

O GRANDE KILAPY (Zézé Gamboa, Angola/Brasilien 2012, 10.11.) Mitte der 60er Jahre, während der Diktatur Salazars, genießt Joãozinho, Sohn eines reichen Bankangestellten aus Luanda, sein Studentenleben in Lissabon. Als seine Kontakte zu angolanischen Freiheitskämpfern auffliegen, wird er des Landes verwiesen. Zurück in Angola, gibt er jedoch nicht auf: Geschickt gelingt es ihm, Gelder der Kolonialherren für seine Zwecke zu nutzen – und er wird zum Volksheld.

DUGA, LES CHAROGNARDS (Burkina Faso 2019, 10.11.) In der sozialkritischen Satire von Abdoulaye Dao und Hervé Eric Lengani versucht Rasmané, die Beerdigung seines überraschend gestorbenen Freundes Pierre in dessen Heimatdorf zu organisieren. Doch der Dorfälteste lehnt ein Begräbnis ab, da Pierre nicht getauft war und keiner Religionsgemeinschaft angehörte. Für Rasmané beginnt eine Odyssee quer durch Burkina Faso.

MABATA BATA (Mosambik/Portugal 2017, 10.11.) Sol de Carvalhos Film spielt in einem mosambikanischen Dorf in Zeiten des Bürgerkriegs. Einige Jahre nach dem Tod des jungen Azarias kommen die Bewohner*innen zu einer Zeremonie zusammen, um herauszufinden, ob sein im Dorf umherwandelnder Geist die bevorstehende Hochzeit des Onkels segnen wird. Doch stattdessen kommt die Frage auf, warum der Junge überhaupt sterben musste.

Das Kurzfilmprogramm LUSOPHONE SHORTS (11.11.) präsentiert eine Auswahl aktueller Kurzfilme aus dem lusophonen Afrika, darunter LÚCIA NO CÉU COMSEMÁFOROS (Angola 2019) von Ery Claver & Gretel Marín über den Ausbruch einer jungen Frau aus den Zwängen einer durch Sexismus und Unfreiheit geprägten Gesellschaft mit Hilfe des Mediums Film. Ery Claver ist zu Gast.

BAAMUN NAFI (Nafi’s Father, Senegal 2019, 11.11.) Mamadou Dias beim Filmfestival in Locarno gefeierter Erstlingsfilm beschließt das Festival. Er erzählt von der Auseinandersetzung zweier Brüder über die bevorstehende Hochzeit ihrer Kinder. Während sich die junge Nafi und ihr Cousin Tokala die Hochzeit wünschen und Zukunftspläne für einen Umzug nach Dakar schmieden, ist ihr Vater, ein lokaler religiöser Führer, strikt dagegen, denn sein Bruder Ousmane ist Anhänger einer fundamentalistischen islamischen Sekte. Der Hauptdarsteller Alassane Sy ist zur Deutschlandpremiere des Films anwesend. (fw)

Weitere Informationen unter www.afrikamera.de

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