Die beiden Kurz-Dokumentarfilme über Alexander von Humboldt, entstanden zum 200. und 190. Geburtstag, sind typische Dokumente der Rezeptionsgeschichte von Personen aus der Vorgeschichte der DDR, in diesem Fall Alexander von Humboldts. Es zeigen sich einerseits die in der DDR institutionalisierten gesellschaftlichen Gedenkrituale, andererseits wird in KOSMOS (DDR 1960) die Rezeption durch Betonungen und Ausblendungen bewusst in die gewünschte und staatlich legitimierte Richtung gesteuert. Die Medien der DDR, die DEFA, aber auch das Fernsehen der DDR waren Teil einer instrumentalisierten Gedenkkultur, die gezielt alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens umfasste. Die Bedeutung des Humboldt-Films KOSMOS wird auch durch die Auswahl des Regisseurs Karl Gass unterstrichen, der zu den wichtigsten Dokumentarfilmregisseuren der DDR zählte.
Eine Veranstaltung von CineGraph Babelsberg in Zusammenarbeit mit dem Bundesarchiv-Filmarchiv und der Deutschen Kinemathek. Einführung: Michael Grisko (mig) (13.5.)