„Zoe kommt und geht – wie sie gerade Bock hat“. Ohne festen Wohnsitz, die spärliche Habe in ein paar Plastiktüten verstaut und mit einer Plattensammlung unter dem Arm, zieht die Mittzwanzigerin durch die Stadt, legt in kleinen Clubs auf und stößt alte und neue Bekannte mit ihrem Freiheitsdrang vor den Kopf. Eine ihrer früheren Freundinnen setzt sie vor die Tür und schiebt eine Tasche voll Post hinterher, die sie über Jahre für Zoe aufbewahrt hat. Die Briefe rufen Erinnerungen wach, aber der Versuch, die Verbindung mit der Vergangenheit aufzunehmen, geht ins Leere. Maren-Kea Freeses hochgelobtes Spielfilmdebüt ZOE (D 1999), ihre Abschlussarbeit an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, ist das Porträt einer kompromisslosen jungen Frau, deren prekäre Existenz das raue und provisorische Berlin der Jahrtausendwende spiegelt. Der mit kleinem Budget auf Mini-DV gedrehte Film wurde kürzlich digital restauriert und liegt nun als DCP im Verleih der Deutschen Kinemathek vor. (ah) (16.12.)