Die 2014 in Kairo eröffnete Cimatheque – Alternative Film Centre bietet einen Raum für offene Gespräche über das Kino und seine Geschichte. Das Angebot umfasst Vorführungen, Workshops, eine Bibliothek, ein Labor und ein Archiv, das auf Schenkungen bekannter Cineast*innen basiert, darunter Abdel Hamas Said, einst Leiter der Egyptian Cinema Organization, die Dokumentarfilmerin Atteyat El Abnoudy, der Trickfilmer Ehab Shaker und der Pionier Nagy Shaker. Neben Dokumenten, Manuskripten, Fotografien, Zeitschriften, Berichten, Tagebüchern und Storyboards enthält das Archiv 35-mm-Kopien und Material zu wichtigen filmischen Werken aus der Region und darüber hinaus. Auch weniger bekanntes filmisches Erbe ist enthalten: ephemeres Material, Found Footage, Amateur- und Werbefilme, Newsreels, experimentelle Dokumentarfilme oder Zeugnisse von B-Movies und Kurzfilmen.
Das Archiv der Cimatheque entstand in einem Kontext, in dem es für die Öffentlichkeit keinen Zugang zur Filmgeschichte gab. Die stets wachsende Sammlung steht ihr zur freien Verfügung. Sie hinterfragt offizielle Geschichtsschreibung und schafft Raum für andere Narrative. Ein eigener Filmscanner ermöglicht die Digitalisierung der Sammlung und damit die Herstellung eines Duplikats, das im Arsenal hinterlegt werden soll. Das impliziert Fragen: Was bedeutet es, wenn ein Schutzraum einen anderen benötigt? Wie unterscheidet sich das Duplikat von seinem Original (über den Unterschied analog/digital hinaus) durch seine Umgebung? In einer Serie von Programmen stellt Mitbegründer Tamer El Said die Sammlung vor und diskutiert diese Fragen. (stss) (7.,14. & 28.5.)
Programm 28.5.: Who is Telling the Story?
Readings from documents on Egyptian cinema produced during the 1950s through the 1970s, revealing fraught narratives regarding censorship, propaganda and the role of the film industry in creating these “official” histories.