Und teilt das großartige Video, das die Künstlerinnen Mareike Bernien, Alex Gerbaulet und Susanne Sachsse gemeinsam mit der Mitarbeiter*innen des Arsenal produziert haben!
"This is Major Tom to Ground Control
I'm stepping through the door
And I'm floating in a most peculiar way
And the stars look very different today
For here
Am I sitting in a tin can
Far above the world
Planet Earth is blue
And there's nothing I can do.“
(David Bowie)
Verloren oder gefangen in Zeit und Raum, das ist die an Agoraphobie leidende Protagonistin in THE TIME WE KILLED, das sind aber auch die Filmemacher*innen kurz vor der Revolution in Kairo (IN THE LAST DAYS OF THE CITY) oder auf einem Schiff, das den Atlantik überquert (MUITO ROMÂNTICO). Es ist ein Denker und Bastler in seinen eigenen vier Wänden (IM GEHÄUS) oder die Figur der Hausfrau (DIE SCHLÄFERIN). Es sind aber auch Menschen, die sich beim Versuch, eine Grenze zu überschreiten, in Lebensgefahr begeben, sei es in einem Getreidefeld in Mecklenburg-Vorpommern (REVISION) oder in der Wüste Mexikos (EL MAR LA MAR). Einige versuchen, Raum und Zeit durch übermenschliche Kräfte zu überwinden wie in TELEPATHIE EXPERIMENT 1 und COFFEE, durch die Magie der Medien (TODAY IS 11TH JUNE und PERIL OF THE ANTILLES), oder durch Selbstgespräche (DER OPTIONIST). Zwei Experimentalfilme (KOSMOS und ENERGIE!) bilden den Abschluss: „Planet Earth is blue / And there’s nothing I can do“, stellen das aber gleichzeitig auch in Frage.
Unser Dank geht diese Woche an die Filmemacher*innen Sylvie Boisseau & Frank Westermeyer, Joshua Bonnetta & J.P. Sniadecki, Melissa Dullius & Gustavo Jahn, Ayşe Erkmen, Tamer El Said, Thorsten Fleisch, Alex Gerbaulet, Eva Heldmann, Jennifer Reeves, Philip Scheffner, Fern Silva, Isabelle Spengler und Clarissa Thieme.
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THE TIME WE KILLED (Jennifer Reeves, USA 2003, engl. OF, 95 min) ist ein experimenteller Spielfilm in Schwarzweiß über das Leben und die Phantasien einer Dichterin, die außerstande ist, ihre Wohnung in New York City zu verlassen. Robyn Taylor versucht ihre zunehmende Platzangst zu verstehen und zu bekämpfen. Sie beschäftigt sich mit ihrer Vergangenheit und setzt sich mit den aktuellen Ereignissen in der Welt auseinander (von terroristischen Attacken gegen die USA bis hin zum Krieg im Irak). Robyns obsessives Grübeln droht sie immer tiefer in die Einsamkeit einer Scheinwelt zu treiben, bis eine persönliche Begegnung mit dem Tod sie dazu bringt, die Sicherheit ihres Zuhauses wieder zu verlassen. Jennifer Reeves: „Ich habe versucht, eine ganz eigene filmische Form zu finden, die den Zuschauer möglichst dazu bewegt, sich mit einer Person zu identifizieren, deren Denken oder Handeln er zunächst unlogisch oder beunruhigend findet. Zu diesem Zweck wird dokumentarisches Material mit schriftlich ausgearbeiteten und improvisierten Szenen verwoben, so dass ein Moment von wahrer Fiktion in diesem subjektiven und poetischen Film entsteht. Das im Film verwendete kontrastreiche Schwarzweißmaterial im 16mm-Format soll die zerbrechliche Schönheit der inneren Welt Robyns mit ihren immer stärker werdenden Erinnerungen repräsentieren; die mit DV-Cam gedrehten Szenen beschreiben ihr eher eingeschränktes gegenwärtiges Leben.“
AKHER AYAM EL MADINA (In The Last Days of the City, Tamer El Said, Ägypten 2015, OmU, 118 min) Downtown Kairo ist ein Organismus, der im Winter 2009/10 noch zu leben scheint, aber selbst jenen immer fremder wird, die dort geboren sind. Khalid ist auf Wohnungssuche. Er ist Filmemacher. Seine Bilder sieht er immer wieder an, als warte er darauf, dass sie einen Sinn ergeben. Die Geschichten seiner Protagonist*innen scheinen von irgendwoher aus seinem Inneren zu stammen, in der Außenwelt sucht er nach Anknüpfungspunkten. Je mehr er sucht, desto mehr scheinen sie zu verschwinden, nicht abrupt, sondern in Momenten voller Zartheit verabschiedet er sich von seiner Freundin, die ihn verlässt, von seiner kranken Mutter, von Freunden, die zur Premiere ihrer Filme wieder in der Stadt waren. Für sie alle stellt Kairo einen Fixpunkt dar. Als sie beschließen, Khalid Videomaterial aus ihren Städten zu schicken, geht es weniger darum, ihm bei seinem Film zu helfen, als dadurch die Verbindung zu etwas aufrechtzuerhalten, was sie noch mit Kairo verbindet, wohl wissend, dass es bereits ein Phantasma ist. Ein fast geräuschloser Film, in dem die Geschichte die Zeit überholt.
MUITO ROMÂNTICO (Melissa Dullius, Gustavo Jahn, Deutschland, Brasilien 2016, OmE, 72 min) Melissa und Gustavos Abenteuer beginnt inmitten des Atlantischen Ozeans, an Bord eines roten Containerschiffs. Das Schiff bringt sie von Brasilien nach Berlin. Das Paar findet ein Zuhause und verwandelt es zum Zentrum seines persönlichen Universums. Während die Zeit vergeht und die Jahreszeiten wechseln, verwischt die Grenze zwischen Leben und Kino zusehends, und ihre Wohnung entwickelt sich zu einer Bühne, auf der Freunde zum Spielen ihrer eigenen Rollen eingeladen werden und Realität und Fiktion zusammenfallen. Bis sich eines Tages ein kosmisches Portal in ihrer Wohnung öffnet, das Verbindungen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft herstellt. Melissa Dullius und Gustavo Jahn schöpfen aus Autobiografischem und Fantastischem und knüpfen ihre Berliner Erfahrungen zu einem farbenprächtigen Gewebe aus Erinnerungen, Begegnungen und Träumen. Das Duo entwirft das Filmemachen als persönliches wie auch kollektives Unterfangen und sich selbst als Wanderer auf einer Reise durch Raum und Zeit.
IM GEHÄUS (Eva C. Heldmann, D 2017, OmE, 27 min) Dennis und ich leben zusammen. Vor einem Jahr fing ich an, sein Zimmer mit der Kamera zu erforschen. Es entsteht das Porträt eines Mannes in seinem Arbeitsraum. Papier bedeckt den Boden, wild durcheinander – ein Konglomerat widersprüchlicher Dinge. Zwischen notierten Gedanken, mathematischen Formeln, graphischen Skizzen und Kassenbons liegen Romane und wissenschaftliche Bücher, Ausgaben der Zeitschrift ,The New York Review of Books‘, Werkzeuge, optische Linsen, Holzstücke, Kartons, Plastiktüten und Staub. In dem rätselhaften Chaos wird die eigenwillige Welt eines Mathematikers, Denkers, Kunsthistorikers und Bastlers sichtbar. Er glaubt, dass seine beiden Arbeiten – die intellektuelle und die handwerkliche – sich gegenseitig ergänzen. Ein halbes Jahr lang schreibt Dennis über eine geometrische Überraschung in Albrecht Dürers Kupferstich ,Hieronymus im Gehäus‘. Er sagt: „Hieronymus’ Zimmer ist mein Zimmer.“ Was genau meint er damit? Mit der Kamera spüre ich den Gegenständen im Raum nach, gleichzeitig traue ich dem Chaos nicht: vieles ist unvollendet. Dennoch bin ich magisch hineingezogen. Wenn ich filme, fängt Dennis an, aufzuräumen und die Dinge neu zu ordnen. (Eva C. Heldmann)
DIE SCHLÄFERIN (Alexandra Gerbaulet, D 2018, OmE, 17 min) Zwei Zeitungsartikel, zehn Jahre Abstand, zwei verschiedene Frauen, der gleiche Wortlaut. 2001 schreibt die „Göttinger Zeitung“, Margit (69) habe zurückgezogen gelebt und sei eine unscheinbare Frau gewesen. 2011 schreibt das „Hamburger Abendblatt“, Irina (65) habe zurückgezogen gelebt und sei eine unscheinbare Frau gewesen. Bis zu dem Moment ihres Auftauchens in den Nachrichten sind beide Frauen unsichtbar, hinter ihren Rollen als Ehe- und Hausfrauen zum Verschwinden gebracht. Lediglich einmal verschaffen sie sich für kurze Zeit Sichtbarkeit. In einem Gewaltakt. DIE SCHLÄFERIN rekonstruiert und imaginiert die Geschichten dieser beiden Frauen, die zeit ihres Lebens fremdbestimmt wurden und vergeblich um einen eigenen Ausdruck ringen, so lange, bis sie die Spirale alltäglicher Gewalt nur noch durch einen eigenen Gewaltakt beenden können. Auch die filmische Sprache bewegt sich zwischen Dokument und Fiktion. Filmisch als bewegte Stillleben angelegte häusliche Alltagsszenen in einer menschenleeren Wohnung suggerieren, dass etwas gerade eben oder noch nicht passiert ist. Die Figur der Hausfrau scheint omnipräsent, bleibt im Bild aber abwesend, wie auch Margit und Irina unsichtbar bleiben.
REVISION (Philip Scheffner, D 2012, OmU,106 min) 1992 werden zwei Menschen auf einem Feld nahe der deutsch-polnischen Grenze erschossen. Die Umstände, die zum Tod von Grigore Velcu und Eudache Calderar führten, wurden bis heute nicht aufgeklärt. Offiziell handelte es sich um einen Jagdunfall, eine tragische Verwechslung mit Wildschweinen. Zu einer Verurteilung der Jäger kam es nie, der sich über Jahre schleppende Prozess, in dem entscheidende Fragen nicht verfolgt wurden, endete mit einem Freispruch. Knapp 20 Jahre später führt Philip Scheffner die gründliche Ermittlung durch, die damals nicht stattfand. Er sucht die Angehörigen der Getöteten in Rumänien auf und lässt sie die Aussagen machen, die nie gehört wurden. Wie allen anderen Zeugen und Sachkundigen, die er erneut befragt, gibt er ihnen die Möglichkeit, ihre Statements anzuhören und zu überdenken – anders als die gängige Praxis, die einmal gemachte Aussagen zum Fakt erhebt. So unterwirft Scheffner nicht nur den Fall einer filmischen Revision, sondern auch das eigene Medium. Mit sorgsamer Handhabe von Material und Zeugnissen und zunehmend beklemmender Dichte webt er ein Netz aus Landschaft, Erinnerung, Akten und „deutschen Zuständen“.
EL MAR LA MAR (Joshua Bonnetta, J. P. Sniadecki, USA 2017, OmU, 94 min) Gnadenlos brennt die Sonne auf alle nieder, die zwischen Mexiko und den USA die Sonora-Wüste durchqueren. Neben den wenigen Menschen, die hier leben, sind es offizielle und selbsternannte Grenzschützer und die ärmsten, nicht dokumentierten Einwander*innen, denen nur dieser lebensgefährliche Weg bleibt. Der Horizont scheint in unendlicher Weite, tödliche Gefahren lauern überall. Am besten bewegt es sich im Dunkel der Nacht; tagsüber lassen Hitze und Sonneneinstrahlung Tiere und Menschen verenden. Ihre Spuren und Hinterlassenschaften lagern sich ab, ausgeblichen und verwittert schreiben sie sich in die Topografie der Landschaft ein; das Abwesende ist in ständiger Gleichzeitigkeit von Leben und Tod gegenwärtig, Schönheit und Grauen, feindliches Licht und sternfunkelnde, verheißungsvolle Nacht. Virtuos verwebt EL MAR LA MAR 16-mm-Aufnahmen von Natur- und Wetterphänomenen, Tieren, Menschen und ihren Fährten mit einer vielstimmigen Tonspur zu einer kinematografischen Erkundung des Lebensraums Wüste, zum vielschichtigen Panorama eines hochgradig politisierten Landstrichs. Und nicht zuletzt zu einem ozeanischen Filmgedicht.
TELEPATHIE EXPERIMENT I (Isabell Sprengler, D 2007, OF, 31 min) Die Installation dokumentiert ein dreißigminütiges Experiment zum telepathischen Gedankenaustausch zwischen zwei engen Freundinnen, die sich schon ihr ganzes Leben lang kennen: die Filmemacherin Isabell Spengler und die Choreografin, Performerin und Sängerin Antonia Baehr. Während des Experiments befanden sich die Versuchspersonen in zwei getrennten und schallisolierten Räumen. Die Räume waren mit einem Tisch, einem Stuhl, Stift, Papier und je zwei Videokameras zur Dokumentation der beiden Personen und der beiden Schreibtischoberflächen ausgestattet. In einer zuvor durch Verlosung ermittelten Reihenfolge bekam eine von ihnen die Instruktion, während der ersten fünfzehn Minuten Gedanken zu senden, während die andere versuchen sollte, die ausgesandten Gedanken zu empfangen. Während der zweiten fünfzehn Minuten sollte die Gedankenübertragung in umgekehrter Richtung versucht werden. Die Probanden erhielten keine weiteren Instruktionen, Anleitungen, Schulungen, oder technologischen Hilfsmittel. Die Installation präsentiert die entstandenen Videoaufnahmen der Versuchspersonen und ihrer Aufzeichnungen ungekürzt in einer viergeteilten Splitscreen-Projektion.
COFFEE (Ayşe Erkmen, Türkei 2007, engl. OF, 25 min) ist ein kurzer Film über das Kaffeesatzlesen. Der Film beginnt mit dem Bild eines Hundes, das den Beginn der Unterhaltung ankündigt und während des gesamten Films Zeuge des Gesagten ist. Der Kaffeesatzleser berichtet der Frau (die Künstlerin, aus deren Kaffeesatz gelesen wird) von aktuellen Ereignissen in ihrem Leben und von möglichen Ereignissen der nahen Zukunft. Seine Geschichten sind voller obskurer Figuren, Objekte, Ereignisse, Gerüchte und Klatschgeschichten, die zusammen eine fantasievolle und farbige Bilderwelt bilden, angesichts der kühlen, trockenen, gebildeten Sprache des Films. (Ayşe Erkmen) COFFEE konstruiert in einer klassischen Talking Head-Einstellung einen Kinoraum zwischen einem Kaffeesatzleser und seiner Klientin. Der Kaffeesatz wird zur Projektionsfläche eines Films, der aus Wünschen, Er-nnerung, Spekulationen, Begriffsbildung, Deutung und Verweigerung besteht.
TODAY IS 11TH JUNE 1993 (Clarissa Thieme, Deutschland, Bosnien und Herzegowina 2018, bosnisch, engl. OF, 15 min) „Heute ist der 11. Juni 1993. Der Krieg dauert schon sehr lange an. Ich habe alles versucht, um rauszukommen, mich zu retten, doch nichts hat funktioniert. Die einzige Möglichkeit, die bleibt, ist dieses Video zu machen und meinem Sohn zu geben, der es seinem Sohn geben wird, und so weiter. Bis eines Tages die Zeitmaschine erfunden wird und ein*e Zuschauer*in kommt und mich hier rausholt.“ TODAY IS 11TH JUNE 1993 wurde auf der Grundlage einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Library Hamdija Kreševljaković Video Archive in Sarajevo, einer privaten Sammlung von Amateurvideoaufnahmen, entwickelt, in denen die Bewohner*innen Sarajevos ihr Leben während der Belagerung dokumentierten. In dieser Sammlung fand Thieme einen Science-Fiction-Kurzfilm, in dem eine Gruppe Jugendlicher mit viel schwarzem Humor die Flucht aus der eingeschlossenen Stadt mithilfe einer Zeitmaschine imaginiert. Durch eine Simultanübersetzung formuliert Thieme den Appell aus der Vergangenheit erneut in die Gegenwart hinein. Wie werden wir darauf reagieren?
PERIL OF THE ANTILLES (Fern Silva, USA, Haiti 2011, OmE, 6 min) „Ich habe PERIL OF THE ANTILLES Anfang November 2010 gedreht, während eines Besuchs bei einem Freund in Haiti. Zu dieser Zeit fing gerade die Cholera Epidemie an, sich Richtung Port-au-Prince auszubreiten, der Hurrikan Thomas kündigte sich an, die Präsidentschaftswahlen sollten in ein paar Wochen stattfinden und es fand der erste Gede (Tag der Toten) seit dem Erdbeben statt. Unterwegs erstand ich eine obskure Kopie eines Musikvideos von Michel „Sweet Micky“ Martelly (Haitis neuer Präsident und ehemaliger Bad Boy des Kompa) aus den frühen 1990er Jahren... gedreht an einem vertrauten Ort ...rajé gain´zoreile...“ (Fern Silva)
DER OPTIONIST (Sylvie Boisseau, Frank Westermeyer, D 2004, OF, 5 min) „Ich könnte überall hin, ich kann alles machen, zu mir passen alle Frauen..." sagt der vor sich hinträumende Protagonist in Sylvie Boisseaus und Frank Westermeyers Video. Er sitzt auf einer Steinskulptur in einem Weimarer Park und spricht zu sich selbst, sprich zu einem fehlenden Gegenüber: Kein Widerspruch, alles wunderbar: Die sich auftuenden Möglichkeiten, das Imaginäre als phantasmatische Wolke, schwebt als perfekter Zustand um den Optionisten. Realisierung, Realwerdung stehen erst gar nicht zur Disposition. Phantasmatisches kann somit nicht von Realem gestört werden. Sicherheitsstufe 1, risikofreie Park-Zone oder doch was verpasst?
KOSMOS (Thorsten Fleisch, D 2004, ohne Dialog, 5 min) besteht aus direkt auf dem Filmmaterial gezüchteten Kristallen, in denen sich das Grundmaterial des Kinos – Licht – bricht und dabei faszinierende Effekte erzeugt, in denen das Wunder der Kristalle ebenso enthalten ist wie ihre mineralischen, physikalischen und chemischen Elemente. Zugleich ist der Film eine direkte, haptische Kinoerfahrung.
ENERGIE! (Thorsten Fleisch, D 2007, ohne Dialog, 5 min) Der Fernsehbildschirm wird durch einen kontrollierten Elektronenstrahl in der Kathodenstrahlröhre zum Leben erweckt. Für ENERGIE! wurde nun ein unkontrollierter Elektronenausstoß (eine Hochspannung von 30.000 Volt) auf Photopapier gegeben. Diese Blitzentladung belichtete das Papier. Der Vorgang wurde mit ca. 100 Photopapieren durchgeführt. Die daraus gewonnenen Photogramme wurden zeitlich nach visuellen Gesichtspunkten organisiert, um so der unkontrollierten Elektronenbildgenese im Prozess der Postproduktion eine neue Ordnung zuteil werden zu lassen und damit an die herkömmmliche Bewegtbildgenese anzuschließen.