Mikhail Iampolski zufolge ist Intertextualität ein hilfreiches Konzept, um Prozesse nachzuvollziehen, durch die Anspielungen auf andere Filme oder Texte in filmischen Figurationen Verwendung finden; auch kann es uns anleiten, komplexe Assoziationsketten zu erkunden, welche Energie und Kraft individueller Filme ausmachen. Es sind dies Prozesse eines intertextuell motivierten Machens und Sehens – Akte einer „poiesis“. Was wäre im medienwissenschaftlichen Kontext also naheliegender, als diese in Form experimenteller audiovisueller Arbeiten zu untersuchen? In ihrem Vortrag „The Poiesis of Cinematic Allusionism“ diskutiert Catherine Grant (Birkbeck, University of London) einige ihrer eigenen videografischen Arbeiten (mit einem Fokus auf ihrem 2019 entstandenen Video-Essay „The Haunting of the Headless Woman“). Im Anschluss wird LA MUJER SIN CABEZA (The Headless Woman, Lucrecia Martel, RA 2008) gezeigt. (er)
Die Cinepoetics Lectures sind eine Reihe der gleichnamigen Kolleg-Forschungsgruppe an der Freien Universität Berlin. (20.1.)