Grauen und Schönheit, dunkle Abgründe und farbschillernde Räume, zerstörerische Gewalt und sinnliche Bilderfindungen: In den Filmwelten von Dario Argento (*1940) und David Lynch (*1946) sind diese Gegensätze unentrinnbar miteinander verbunden. Die Werke beider Regisseure erforschen unergründliche Bereiche der menschlichen Psyche, finden eindringliche, allgemeingültige, teils verstörende, teils berührende Bilder für individuelle Traumata, Obsessionen und seelische Ausnahmezustände. Nach einer Karriere als Drehbuchautor, u.a. für C’era una volta il West von Sergio Leone, debütierte Argento mit 30 Jahren als Regisseur. Seine ersten Werke waren stilbildend, dachten das Genre des als Giallo bezeichneten Kriminalfilms neu als avantgardistische Form. Immer mehr übersinnliche, mythologische Elemente flossen in seine inszenatorisch opulenter werdende Filme ein. Ihre expliziten, choreografierten Gewaltszenen sind ein rituelles, in der Malerei und in Alpträumen verwurzeltes Element, das an Urängste und die Todesfurcht eines jeden Menschen rührt. Bis heute beeinflusst die einzigartige Gestaltung seiner Filme wie PROFONDO ROSSO und SUSPIRIA (nicht nur) das Genrekino. David Lynch wiederum war Maler, bevor er den Film für sich entdeckte. Sein erster Langfilm ERASERHEAD (ebenfalls mit Anfang 30 veröffentlicht) ist ein Meilenstein des fantastisch-surrealen Kinos. Im Laufe seiner Karriere entwickelte Lynch eine unverwechselbare Filmsprache, die scheinbar heile Oberflächen jäh in erschreckend deformierte, absurd-bizarre Zerrspiegel verwandelt. Im Gegensatz zu Argento ist er in der Filmwissenschaft seit Langem als auteur anerkannt und sein Werk Gegenstand zahlreicher Studien. Argento wie auch Lynch nutzen die Ausdrucksmöglichkeiten des Films – Farbe, Licht, Kamerabewegungen, Musik, Schnitt –, um Werke zu kreieren, die erst in ihrem analogen Originalformat und in einer Kinosituation ihre umfassende Qualität offenbaren. Das von Gary Vanisian kuratierte Programm stellt ausgewählte Filme beider Künstler in einen Dialog. Zehn seiner Werke versammelnd, ist es die bislang umfassendste Werkschau Dario Argentos in Deutschland.
ERASERHEAD (David Lynch, USA 1977, 3.12., Videoeinführung: Georg Seeßlen & 16.12.) Das Kind von Henry Spencer und Mary kommt als Frühgeburt zur Welt, halb Mensch, halb Tier. Als Mary das nächtliche Geschrei nicht mehr erträgt, lässt sie Henry mit dem kleinen Wesen allein zurück. In Alptraumvisionen sieht er seinen Kopf zu Radiergummispitzen verwandelt, Gestalten auf anderen Planeten und eine Frau, die in einem Heizungskörper lebt. Lynch arbeitete mehrere Jahre lang an seinem ersten Spielfilm, gleichermaßen Horrorfilm und surrealistische Vision in Schwarzweiß, der bereits kurz nach seiner Veröffentlichung zum Kultfilm wurde. Die fast nur aus Industriegeräuschen und Dröhnen bestehende Tonspur ist ein experimentelles akustisches Kunstwerk von Lynch und seinem Tongestalter Alan Splet.
SUSPIRIA (Dario Argento, Italien 1977, 3.12., Videoeinführung: Georg Seeßlen & 19.12.) Die junge Amerikanerin Suzy Banyon reist nach Freiburg im Breisgau, um an einer renommierten Ballettschule zu studieren. Schon in der regnerischen Nacht ihrer Ankunft wird sie mit einem Schreckensbild konfrontiert: Eine Frau rennt in panischer Angst durch den dunklen Wald. Kurz darauf wird sie ermordet. Es ereignen sich weitere Vorfälle, die darauf hindeuten, dass unheilbringende Mächte in der Ballettschule wohnen. Argentos berühmter Film verwebt Elemente des Gothic Horrors, der literarischen Schauerromantik sowie Hexenmythen zu einem Kaleidoskop unvergesslicher Bilder und Farbekstasen, angetrieben von dem mit verschiedenen Instrumenten und Klängen arbeitenden Soundtrack der Band Goblin. „SUSPIRIA ist ein artifizielles Meisterwerk, ein Film von bizarrer Eleganz und schmerzender Schönheit, die reine Kalligraphie des Kinos.“ (Hans Schifferle) Die Positivkopien des Films wurden unmittelbar vor Schließung des Technicolor-Labors in Rom im Dreifarbendruck-Verfahren kopiert. Wir zeigen eine auf Eastmancolor-Positivmaterial kopierte Filmkopie der englischen Fassung und bei der zweiten Vorführung die deutsche Kinofassung als originale Technicolor-Kopie.
BLUE VELVET (David Lynch, USA 1986, 4. & 9.12.) Nach dem Schlaganfall seines Vaters kehrt der Student Jeffrey Beaumont (Kyle MacLachlan) in die Kleinstadt seiner Kindheit zurück. Nahe dem Krankenhaus findet er ein abgetrenntes Ohr im Gras. Als die Nachtclubsängerin Dorothy Vallens (Isabella Rossellini) ins Visier der Polizeiermittlungen gerät, erfasst ihn eine Faszination für sie. Er schleicht sich heimlich in ihre Wohnung, um sie zu beobachten. Dort erlebt er, wie Dorothy von dem perversen Kriminellen Booth (Dennis Hopper) misshandelt wird. Lynchs Thriller spielt von der ersten Einstellung an mit Farben und Oberflächen, mit dem Gegensatz von Harmonie und Grauen, Humor und Manie. Seine ausgeklügelte Farbdramaturgie und die entweder grell bunten oder zutiefst düsteren Cinemascope-Bilder verleihen dem Film eine unvergleichliche visuelle Textur, die auf Motive des Film Noir wie auch des Giallo rekurriert. BLUE VELVET markiert den Beginn der Zusammenarbeit von Lynch mit dem Komponisten Angelo Badalamenti, der fortan bei allen seinen weiteren Filmen außer INLAND EMPIRE den ihnen eigenen unverwechselbaren sphärischen Klang kreierte.
L’UCCELLO DALLE PIUME DI CRISTALLO (Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe, Dario Argento, Italien/BRD 1970, 4. & 10.12.) Der US-Schriftsteller Sam Dalmas wird bei einem nächtlichen Spaziergang durch Rom Zeuge eines Mordversuchs in einer hell erleuchteten Galerie: Eine Person in einem schwarzen Regenmantel scheint die Frau des Galeriebesitzers anzugreifen. Im Zuge der Polizeiermittlungen versucht Dalmas sich zu erinnern, welche entscheidende Beobachtung er während dieses Vorfalls gemacht hat. Dario Argentos visionäres Regiedebüt entstand in der Glanzzeit des italienischen Genrekinos. Seit Mitte der 60er Jahre hatte sich der Giallo dabei als Ausdruckform etabliert. Seine formvollendete visuelle Struktur wurde wesentlich vom Filmkünstler Mario Bava geprägt. „Die Mordermittlung als kühles psychologisches Rätsel, dargebracht in eleganten Kompositionen und fiebrigen Fetischbildern, von denen die Bildsprache des Giallo endgültig geprägt wird: schwarze Lederhandschuhe, glitzernde Klingen und voyeuristische Augen-Blicke im Standbild-Zucken.“ (Christoph Huber) Wir zeigen den Film sowohl in der italienischen Originalfassung wie auch in der seinerzeit weltweit verliehenen englischen Sprachversion.
MULHOLLAND DRIVE (David Lynch, USA/F 2001, 5.12., Einführung: Gertrud Koch & 15.12.) Eine junge Frau erleidet nach einem Autounfall auf dem Mulholland Drive eine Gehirnerschütterung. Bei der Suche nach einem Unterschlupf begegnet sie Betty (Naomi Watts), einer aufstrebenden Schauspielerin, die in Hollywood berühmt werden will. Sie willigt ein, der Unbekannten, die sich ihr als Rita vorstellt, bei der Suche nach ihrer Identität zu helfen. Wie auch in Lynchs Vorgängerfilm LOST HIGHWAY bestimmt eine radikale dramaturgische Entscheidung die verstörende Nachwirkung von MULHOLLAND DRIVE. Die Identitätsauflösung seiner Hauptfiguren verbildlicht Lynch durch Mehrfachüberlagerungen der Bilder und die Veränderung ihres äußeren Erscheinungsbildes, wie bereits Alfred Hitchcock in Vertigo und einige Jahre zuvor Argento in LA SINDROME DI STENDHAL es inszeniert hatten.
QUATTRO MOSCHE DI VELLUTO GRIGIO (Vier Fliegen auf grauem Samt, Dario Argento, Italien/F 1971, 6.12.) „Der Rock-Schlagzeuger Roberto wird von einem Unbekannten verfolgt, den er in einer Auseinandersetzung unabsichtlich ersticht. Die Tat wird beobachtet – und fotografiert. Bald erhält Roberto Drohbotschaften und wird von Alpträumen geplagt, was auch seiner labilen Frau so zusetzt, dass sie ihn schließlich verlässt. Im Abschluss seiner ‚Tier‘-Trilogie lässt Argento die Handlung am abstraktesten gleiten – immer wieder scheitert die Wahrnehmung am Versuch, die Wahrheit zu entschlüsseln und nur Bud Spencer als ‚Gott‘ weiß Rat. Dafür wird in entfesselten großen Set-Pieces und Details (die menschliche Retina als visueller Mord-Speicher!) im Bombast geschwelgt. Das unvergessliche Finale verdankt sich dem Superzeitlupenfluss einer wissenschaftlichen Spezialkamera, die 30.000 Bilder pro Sekunde registriert. Kino als Aufhebung der Zeit.“ (Christoph Huber) Mangels verfügbarer italienischer Filmkopien zeigen wir die deutsche Fassung des Films, die in einer Technicolor-Kopie überliefert ist.
INFERNO (Horror Infernal, Dario Argento, Italien 1980, 7. & 17.12.) Der zweite Teil von Argentos „Mütter“-Trilogie, deren Mythos auf einem 1845 veröffentlichten Essay des britischen Schriftstellers Thomas De Quincey beruht, setzt in New York ein. Die junge Rose liest in einem Buch, dass sie vermeintlich im Haus der Mater Tenebrarum, der Mutter der Finsternis, lebt, einer von drei todbringenden Hexen, die zusammen die Welt beherrschen wollen. Kurz bevor ihr Bruder Mark aus Rom eintrifft, den sie über ihre Entdeckung informiert hat, wird sie ermordet. Im Vergleich zu seinem Vorgänger SUSPIRIA sind die Farben in INFERNO pastelliger, sanfter, der Filmrythmus ist langsamer und elegischer. Der Musiker Keith Emerson entwickelte für den Film ein vielschichtiges Klangspektrum, das von Opernmusik Verdis bis hin zu polyphonem Chorgesang mit Einflüssen des Progressive Rock reicht. Als Vorfilm zeigen wir THE BLACK CAT (USA/Italien 1990), Argentos Beitrag zum Episodenfilm Two Evil Eyes, für den George A. Romero die andere Episode beisteuerte. Beide Episoden beruhen auf Erzählungen von Edgar Allan Poe, dessen Werk eine große Inspiration für Argento ist.
WILD AT HEART (David Lynch, USA 1990, 8.12.) „Lynchs Version einer populären Teenagerträumerei, die Geschichte eines Ausreißerpaares, das auf seiner Flucht durch Amerika mit dem Bösen konfrontiert wird. Innen und außen. Es gibt ein paar formale Anspielungen auf The Wizard of Oz, die eine Märchen-Relektüre hinter dem Roadmovie / Gangsterstück nahelegen. David Lynch erlaubt sich eine offenere Erzählweise, viel Humor und Spiel mit Bad-Taste-Elementen.“ (Georg Seeßlen)
IL GATTO A NOVE CODE (Die neunschwänzige Katze, Dario Argento, Italien/F/BRD 1971, 10.12.) Am medizinisch-biologischen Institut in Rom weist eine Gruppe von Wissenschaftlern die Existenz von Chromosomen nach, die die Veranlagung zur Kriminalität enthalten. Gleichzeitig werden der erblindete Kreuzworträtsel-Gestalter Franco (Karl Malden) und seine Nichte Lori Zeugen einer Erpressung. Eine Mordserie setzt ein, der ein Wissenschaftler nach dem anderen zum Opfer fällt. Die dem Film zugrundeliegende Handlung scheint einer surrealistischen Idee zu entstammen. Umso freier und losgelöster entwickelt Argento daraus eine Reflexion über die menschlichen Sinne und das Verhältnis von Zuschauer*in und filmischer Perspektive.
LOST HIGHWAY (David Lynch, USA/F 1997, 11.12.) Der Saxophonist Fred (Bill Pullmann) und seine Frau Renée (Patricia Arquette) erhalten Videokassetten mit immer bedrohlicheren Aufnahmen von ihrem eigenen Haus. Fred leidet zusehends an unerklärlichen Anfällen und blitzartig aufleuchtenden Schreckensvisionen. Schließlich wird er wegen eines grauenvollen Verbrechens, an das er sich nicht erinnern kann, verhaftet. LOST HIGHWAY ist ein verstörendes Nachtstück, bevölkert von furchteinflößenden Figuren, die Schalk und Irrsinn zugleich verkörpern. In der ersten Hälfte des Films erweist sich Lynch als Virtuose der Inszenierung von filmischer Angst, bevor er im zweiten Teil eine freiere, nicht minder fesselnde Form wählt.
PHENOMENA (Dario Argento, Italien 1985, 11.12., Einführung: Marina Ghersinich & 16.12.) Jennifer (Jennifer Connelly) wird von ihren Eltern, die keine Zeit für sie haben, aus den USA in ein Mädcheninternat in der ländlichen Schweiz geschickt. Dort ereignen sich brutale Morde. Jennifer schlafwandelt und vermag über Telepathie mit Insekten zu kommunizieren. Unterstützt von einem Entomologen (Donald Pleasance) versucht sie den Grund der Verbrechen herauszufinden. Argento hat diesen Film als seinen ihm liebsten und persönlichsten bezeichnet. PHENOMENA ist erfüllt von einer wehmütigen Traurigkeit, die sich auch in der zurückgenommen-kalten Farbpalette des Films ausdrückt. Denkwürdig kühn ist Argentos Verwendung eines Stücks von Iron Maiden in einer dem Rhythmus nach scheinbar völlig konträren Szene – vergleichbar dem Einsatz eines Rammstein-Lieds in LOST HIGHWAY.
INLAND EMPIRE (David Lynch, USA/F/Polen 2006, 13.12.) „Man kann INLAND EMPIRE als Abschluss einer Trilogie der Anti-Linearität ansehen, nach LOST HIGHWAY und MULHOLLAND DRIVE. Thema ist diesmal das Filmemachen selbst, was dem Regisseur Gelegenheit zum einen oder anderen sarkastischen Seitenblick gibt. Das Ganze beginnt mit einem Lied: ‚Ein kleines Mädchen wollte spielen, doch sie ging verloren, als wäre sie nur halb geboren‘. Das verlorene Mädchen ist nun eine Hollywood-Schauspielerin, die in ein furchtbares Labyrinth von Träumen und Bedrohungen gerät.“ (Georg Seeßlen)
LA SINDROME DI STENDHAL (Das Stendhal Syndrom, Dario Argento, Italien 1996, 14.12.) Als Anna Manni (Asia Argento) die Uffizien in Florenz betritt, beginnen die Kunstwerke eine hypnotische Wirkung auf sie auszuüben. Beim Anblick von Pieter Bruegels Gemälde „Landschaft mit dem Sturz des Ikarus“ (eigentlich in Brüssel ausgestellt) fällt sie in Ohnmacht und verliert danach ihre Identität. In einer möglichen Realität oder in einem Traum wird sie von einem blonden Mann vergewaltigt, der mit ihr in den Uffizien war und sie nach ihrer Ohnmacht ansprach. Bald erinnert sie sich, dass sie eine Polizistin ist, die nach Florenz entsandt wurde, um einen Vergewaltiger aufzuspüren. Durch das eindringliche chorale musikalische Leitmotiv, komponiert von Ennio Morricone, wird der Film gleich von den ersten Bildern an zu einem Drama über die Fragilität der Existenz. Erstmals in einem italienischen Spielfilm kamen computergenerierte Spezialeffekte zum Einsatz, die die Hauptfigur förmlich in die Gemälde eintauchen lassen.
LA TERZA MADRE (The Mother of Tears, Dario Argento, Italien 2007, 17.12., Einführung: Jochen Werner) Ein Sarg mit Gegenständen, die vermeintlich der legendären Hexe Mater Lachrymarum gehören, wird von Sizilien nach Rom überführt. Dort öffnen Sarah Mandy (Asia Argento) und eine Assistentin ihn, woraufhin letztere umgebracht wird. Von nun an breiten sich Gewalttaten in Rom aus. Die Stimme ihrer verstorbenen Mutter hilft Sarah bei ihren Versuchen, diesen Fluch zu beenden. LA TERZA MADRE beschloss auf furiose Art die mit SUSPIRIA begonnene und mit INFERNO fortgesetzte Trilogie über die „Drei Mütter“. Argentos Spätwerk, in Inszenierung und Farbgebung deutlich gegenwärtiger als seine Werke der 70er und 80er Jahre, ist auch bei Verehrern seines Schaffens umstritten.
TWIN PEAKS: FIRE WALK WITH ME (David Lynch, USA/F 1992, 18.12.) In einer Kleinstadt wird die Leiche einer jungen Prostituierten im See gefunden. Ein Jahr später, in Twin Peaks, leidet die 17-jährige Laura Palmer unter ihrem offenbar von mysteriösen Mächten zu einem Scheusal verwandelten Vater. Der Film entstand kurz nach Ende der 2. Staffel der gleichnamigen legendären Fernsehserie und wurde von Lynch als Prequel zu den Geschehnissen der Serie konzipiert. „Von fast musikalischer Qualität ist die Farbgestaltung, in der sich das Blau der Sehnsucht und des traurigen Sex mit dem Rot der Leidenschaft und der verlorenen Unschuld mischt, wie Glut mit ätherischem Rauch, wie der Himmel mit der Hölle.“ (Hans Schifferle)
PROFONDO ROSSO (Dario Argento, Italien 1975, 18.12., Einführung: Maximilian Brauer) In einem weihnachtlich geschmückten Zimmer ereignet sich, nur als Schattenwurf sichtbar, ein Mord. Der Musiklehrer Marcus (David Hemmings) hält sich arbeitsbedingt in Italien auf. Ein Medium namens Helga Ulmann wird kurz nach der Teilnahme an einer „Parapsychologischen Konferenz“ ermordet. Aus diesen Handlungsgeflechten gestaltet Argento einen Thriller, der in fesselnden, tiefenpsychologischen Bildern von der Relativität von Erinnerung und der Fatalität persönlicher Traumata erzählt. Wir zeigen eine 35-mm-Filmkopie der in manchen Dialogszenen gekürzten englischen Exportfassung, die nicht farbecht ist, aber die hervorragende Textur einer Originalkopie besitzt. Da der erste Akt der Kopie verschollen ist, wird der Beginn des Films als DCP der italienischen Fassung vorgeführt. (gv)