Ulrich Weiß ist einer der großen Regisseure der DEFA. Er ist ein Tabu- und Regelbrecher, ein unabhängiger Geist, der in keine Zeit und keine Gesellschaft passte bzw. passt: ein Maverick. Brüche ergeben sich bei ihm aus einer Notwendigkeit: Er denkt in anderen Bahnen als den gewohnten, fernab des Konventionellen. Sein unvoreingenommener, oft aus der Naivität gespeister Blick auf die Realität führt ihn häufig zum Paradoxen, und im Paradoxen erscheint nicht selten das Tragikomische. Dabei kommt er zu bildlichen Lösungen und Formen, die überraschen, verblüffen, befremden, irritieren.
Ulrich Weiß, 1942 in Wernigerode geboren, wuchs in Klingenthal auf, absolvierte nach dem Abitur eine Fotografenlehre, arbeitete zunächst als Fotograf, später als Kameraassistent beim DDR-Fernsehen, ehe er von 1965 bis 1970 Regie und Kamera an der Deutschen Hochschule für Filmkunst, Potsdam-Babelsberg studierte. Er begann im DEFA-Dokumentarfilm-Studio, wechselte dann ins DEFA-Spielfilm-Studio.
Die Retrospektive seiner Filme im Arsenal präsentiert sein zur Verfügung stehendes Gesamtwerk. An die Vorführung seiner Filme, die jeweils von Erika Richter eingeführt werden, schließen fast jeden Abend Gespräche mit Kollegen von Ulrich Weiß an.