Wim Wenders zählt seit vier Jahrzehnten zu den bedeutendsten Autoren des Gegenwartskinos. Er war, neben Rainer Werner Fassbinder und Werner Herzog, der herausragende Vertreter des Neuen Deutschen Films und er war der erste deutsche Regisseur seiner Generation, dem der Sprung in die USA und die Synthese von Massen- und Autorenkino gelang. Sein filmisches Werk umfasst bis heute mehr als 50 Arbeiten, darunter 30 abendfüllende Filme. Ein Werk, in dem sich, bei aller Vielfalt der Formen und Genres, einige immer wiederkehrende Aspekte ausmachen lassen: die Reflexion über die Produktion von Bildern und den Niedergang der Kinokultur, eine herausgehobene Rolle der Musik, die Vorliebe für das Kino von John Ford und Yasujiro Ozu, das Interesse an der genauen Beobachtung von Bewegungen – Fahrten, Ortsveränderungen, Reisen, Begegnungen – und, häufig damit in Verbindung stehend, ein ambivalentes Verhältnis zu "Amerika". Viele von Wenders' Filmen sind Road Movies, die von Ausbruch aus dem Alltag, neuen Erfahrungen und Abenteuern ebenso erzählen wie von Ruhelosigkeit, Heimatlosigkeit, Fluchtbewegungen und unbestimmter Suche, in denen Amerika als Fluchtpunkt – vor allem in Wenders' frühen Filmen – eine entscheidende Rolle spielt.
Anlässlich des 65. Geburtstags von Wim Wenders zeigen wir eine Auswahl seiner Filme, mit einem Schwerpunkt auf dem selten zu sehenden Frühwerk. Wir freuen uns sehr, zur Eröffnung der Reihe Wim Wenders im Arsenal begrüßen zu dürfen.