Die französische Filmemacherin, Fotografin und Installationskünstlerin Agnès Varda (*1928) ist ein Solitär in der europäischen Filmlandschaft. Mit ihrem 1954 entstandenen Debütfilm
LA POINTE COURTE gab sie den Startschuss für die Erneuerung des französischen Films, lange bevor sich die Nouvelle Vague formierte. Seitdem hat sie sich immer wieder neu erfunden und bereichert bis heute mit ihrem Einfallsreichtum, ihrer Neugier und ihrer Courage die künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten des Kinos.
Das Arsenal widmet Agnès Varda eine integrale Retrospektive mit all ihren (fast 40) Filmen aus den Jahren 1954 bis 2008: Spielfilme, Dokumentarfilme und Essays, lang und kurz, verspielt und engagiert, persönlich und politisch,mit Laien und mit Stars. Von Anfang an hat Varda die Grenze zwischen den Genre-Kategorien verwischt und mit eigenwilliger, experimentierfreudiger Handschrift neue essayistische Formen und ein Werk zwischen dokumentarischem Realismus und poetischer Fiktion geschaffen.
Wir freuen uns besonders, dass Agnès Varda dank der Unterstützung durch die Französische Botschaft drei Tage im Arsenal zu Gast sein wird. Zur Eröffnung der Retrospektive am 4. September präsentieren wir in ihrer Anwesenheit LES PLAGES D'AGNÈS (F 2008), einen autobiografischen Filmessay über ihr Leben und ihre Arbeit.